Grünes Licht für Satelliten Biomass
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
20. Februar 2015
Die tropischen Regenwälder sind für das Klima der Erde von
großer Bedeutung. Im Jahr 2013 hatte die europäische Weltraumagentur ESA daher
die Mission Biomass als siebte Erdforschungsmission ausgewählt. Der
Satellit soll durch Radarmessungen die Entwicklung der Regenwälder verfolgen. In
dieser Woche gab die ESA endgültig grünes Licht für den Bau. Der Start ist für
2020 geplant.

Biomass soll vor allem Daten über die
Entwicklung der tropischen Regenwälder liefern.
Bild: ESA / AOES Medialab [Großansicht] |
Die Mitgliedstaaten der ESA haben in dieser Woche die endgültige Genehmigung
zur vollständigen Umsetzung der Mission Biomass erteilt, die 2013 als
siebte Erdforschungsmission der ESA ausgewählt worden war (astronews.com
berichtete). Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten wird nun ein Start im Jahr
2020 anvisiert.
Die Mission Biomass gilt einem der wichtigsten Bestandteile des
Systems Erde, nämlich dem Zustand und der Entwicklung der tropischen
Regenwälder. Zu ihren wissenschaftlichen Hauptzielen gehören die Bestimmung der
Verteilung der oberirdischen Biomasse in den Regenwäldern und die Messung der
jährlichen Veränderungen dieser Masse während des Einsatzzeitraums des
Satelliten.
Die Biomasse und die Vegetationshöhe werden mit einer Auflösung von 200
Metern, Eingriffe in das Waldsystem, wie etwa Kahlschlag, mit einer Auflösung
von 50 Metern erfasst, womit die Mission ein wichtiges Hilfsmittel für eine
nachhaltige Waldbewirtschaftung darstellt. Die Untersuchung der tropischen
Biomasse ist für das Verständnis des Klimas auf unserem Planeten von
grundlegender Bedeutung.
Mit Biomass bietet sich zum ersten Mal die Möglichkeit,
satellitengestützte Radarbeobachtungen der Erdoberfläche im sogenannten P-Band
zu machen. Über die Untersuchung der Regenwälder hinaus werden die Daten auch
der Überwachung der Ionosphäre, von Gletschern und Eiskappen sowie der Erfassung
unterirdischer geologischer Strukturen in Wüstengebieten und der Topografie von
unter dichter Vegetation verborgenen Oberflächen dienen.
Im Rahmen des Earth-Explorer-Programms führt die europäische
Weltraumagentur ESA eine Reihe kleinerer Missionen durch, die auf einzelne
Aspekte der Erdbeobachtung spezialisiert sind. Gestartet wurden bislang vier
Satelliten: GOCE sammelte Daten über das Schwerefeld der Erde, SMOS untersucht
den Wasserkreislauf, CryoSat-2 das Eis auf unserem Planeten und
Swarm das Erdmagnetfeld. In diesem und im nächsten Jahr sollen die
Missionen ADM-Aeolus zur Messung von globalen Windprofilen und
EarthCARE zur Beobachtung von Wolken und Aerosolen gestartet werden.
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