Die Nacht der Perseiden
von
Stefan Deiters astronews.com
12. August 2014
In der kommenden Nacht erreicht der Sternschnuppenstrom der
Perseiden seinen Höhepunkt: Experten rechnen in den frühen Morgenstunden mit der
maximalen Sternschnuppenaktivität dieses auf den Kometen Swift-Tuttle
zurückgehenden Stroms. Leider wird in diesem Jahr der noch immer helle Mond die
Beobachtung stören, so dass nur die hellsten Sternschnuppen zu erkennen sein
werden.

Die Perseiden erreichen in der kommenden Nacht ihren
Höhepunkt.
Foto: NASA / JPL |
Sternschnuppenfreunde wissen es: Immer Mitte August erreicht ein
Sternschnuppenstrom das Maximum seiner Aktivität, der als wohl zuverlässigster
Sternschnuppenstrom des Jahres gilt: die Perseiden. Für alle Sternschnuppenfans
sind sie sicherlich einer der Höhepunkte des Jahres. Die Sternschnuppen sind
schon seit Ende Juli aktiv, dürften aber in der kommenden Nacht, also in der
Nacht vom 12. auf den 13. August, besonders zahlreich sein.
Nach dem Maximum nimmt die Zahl der Sternschnuppen wieder ab, aktiv
sind die Perseiden aber noch für etwa eine weitere Woche. Wer also in der
kommenden Nacht keine Gelegenheit für Beobachtungen hat, könnte auch in den
nächsten Tagen noch die eine oder andere Perseide zu Gesicht bekommen. Die
Chancen dazu könnten sogar etwas ansteigen, da in diesem Jahr der noch relativ
volle Mond die Beobachtungen zum Maximum erheblich stören dürfte. Man wird wegen des hellen
Mondlichts in der kommenden Nacht wohl nur die besonders hellen Sternschnuppen
sehen können.
Wer die Perseiden beobachten will, sollte zunächst am Himmel das Sternbild
Perseus ausfindig machen, denn genau aus diesem Sternbild scheinen die
Sternschnuppen zu kommen. Diesen Ausstrahlungspunkt eines Sternschnuppenschauers
bezeichnen Astronomen als "Radiant". Perseus liegt unterhalb des bekannten und
auffälligen Sternbilds Kassiopeia, das wegen seiner Form auch Himmels-W genannt
wird. Die beste Beobachtungszeit sind dabei die Stunden nach Mitternacht.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten
Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992. In den 1990er
Jahren waren daher die Perseiden besonders aktiv und es ließen sich zuweilen
viele Hundert Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Doch auch in ruhigeren
Jahren wurden oftmals schon mehr als 100 Perseiden pro Stunde beobachtet.
Da die Perseiden in der Regel heller sind als andere Sternschnuppen, sind sie
der ideale Strom für alle, die einmal ihre "erste Sternschnuppe" sehen wollen.
Bei den Perseiden ist zudem die Chance besonders groß, dass man besonders helle
Sternschnuppen, sogenannte Feuerbälle beobachten kann. Feuerbälle erreichen
mindestens die Helligkeit von Jupiter oder Venus am Himmel. Solche dürften auch
trotz des hellen Mondlichts zu sehen sein.
Sternschnuppen entstehen, wenn die winzigen Staubpartikel auf der Bahn des
Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die
Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten ist der Sternschnuppenstrom, wenn die
Erde gerade den staubigsten Teil des Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund
werden die Perseiden auch Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf
Laurentius von Rom zurück, der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
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