Erste aufgelöste Bilder vom Zielkometen
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung astronews.com
4. Juli 2014
Die europäische Raumsonde Rosetta ist ihrem Ziel,
dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, inzwischen so nahe, dass dessen Kern
schon mehrere Pixel des Kamerasystems überdeckt. Die Bilder vermitteln so einen
ersten Eindruck vom Aussehen des Kometenkerns und zeigen auch, wie sich dieser
in 12,4 Stunden einmal um die eigene Achse dreht.
Die ersten aufgelöste Aufnahmen des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko.
Bild: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS Team
(MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP
/ IDA) [Großansicht] |
Die europäische Kometensonde Rosetta hat ihr Ziel fast erreicht: Der Abstand
zwischen Rosetta und ihrem Ziel, dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko,
entspricht nun der Entfernung, in der geostationäre Wettersatelliten um die Erde
kreisen. Auf neuen Bildern, die mit Hilfe des wissenschaftlichen Kamerasystems
OSIRIS an Bord der Sonde aufgenommen wurden, beginnt der Kern des Kometen, nun
mehrere Pixel zu überdecken. Die Bilder erlauben einen ersten Eindruck von der
Gestalt des Körpers.
"Nach einer langen, langen Reise haben wir jetzt das Gefühl, in der
unmittelbaren Nachbarschaft von 67P angekommen zu sein", freut sich der Leiter
des OSIRIS-Teams Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
(MPS) in Göttingen. "Nur noch etwa 40.000 Kilometer liegen vor uns." In den
OSIRIS-Bildern, die das Team in den vergangenen Tagen erstellt hat, entspricht
die Größe des Kometen zwei mal zwei Pixeln.
"Schaut man genau hin, sieht der Komet etwas unscharf aus und scheint eine
etwas größere Fläche einzunehmen", beschreibt Sierks die Bilder. Dies ist jedoch
kein Anzeichen einer sichtbaren Staubhülle, die den Kern umgibt, sondern Folge
physikalischer Effekte, die in jedem optischen System auftreten. Sobald Rosetta
sich dem Kometen weiter angenähert hat und OSIRIS hochaufgelöste Bilder liefert,
werden diese Effekte vernachlässigbar sein. Innerhalb der nächsten zwei Wochen
wird das Abbild des Kometen auf eine Größe von 20 mal 20 Pixeln anwachsen.
Auf den ersten aufgelösten Aufnahmen des Kometen lässt sich auch erkennen,
wie der Kern innerhalb von 12,4 Stunden einmal vollständig um die eigene Achse
dreht. Während die Aktivität von Churyumov-Gerasimenko derzeit zu schwach ist,
um eine sichtbare Koma zu erzeugen, deuten die Daten daraufhin, dass die
Staubproduktion leicht zunimmt. "Es ist jedoch noch zu früh um beurteilen zu
können, ob dies nur ein kurzes Ereignis ist wie bereits zuvor in diesem Jahr
oder Anzeichen eines kontinuierlichen Anstiegs", so Sierks.
Rosetta ist eine Mission der europäischen Weltraumagentur ESA mit
Beiträgen der Mitgliedsstaaten und der amerikanischen Weltraumagentur NASA.
Rosetta wird die erste Mission in der Geschichte sein, die einen Kometen
anfliegt, ihn auf seinem Weg um die Sonne begleitet und eine Landeeinheit auf
seiner Oberfläche absetzt.
Rosetta soll 67P/Churyumov-Gerasimenko Anfang August
erreichen, die Landung der Landeeinheit Philae auf dem Kometen ist für
November geplant.
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