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Gleich drei Planeten sind gegenwärtig am abendlichen Himmel auszumachen: Jupiter ist dabei noch immer das hellste Objekt, Mars erreicht seine Oppositionsstellung und auch der Saturn ist zu sehen. Zudem laden die Sternbilder des Frühlings zu einem abendlichen Spaziergang am Himmel ein. Wer sich Mitte des Monats außerhalb Europas aufhält, kann eventuell sogar eine totale Mondfinsternis beobachten.
Alle Zutaten des Frühlings sind inzwischen vorhanden: Die Temperaturen lassen den Winter vergessen, die Natur hat sich ein grünes Gewand angelegt und auch am Himmel werden die Wintersternbilder, die uns während der letzten Monate begleitet haben, von den Frühlingskonstellationen verdrängt: So ist das markante Frühlingsdreieck [Findkarte], das aus den Sternen Arktur im Sternbild Bootes, Spica im Sternbild Jungfrau und Regulus im Löwen besteht, inzwischen schön am nächtlichen Himmel zu beobachten. Der kalendarische Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel, also die Tag- und Nachtgleiche im März, war in diesem Jahr am 20. März. Erst einen Monat später, am 20. April, können wir Ostern feiern. Das Datum des Osterfestes hängt mit dem Frühlingsanfang und den Phasen des Mondes zusammen: Ostern fällt traditionell auf den Sonntag, der auf den ersten Vollmond im Frühling folgt. Der erste Vollmond im Frühling ist am 15. April 2014 und Ostern deswegen vergleichsweise spät. Wer die etwas wärmeren Nächte, die gegenwärtig noch nicht zu spät beginnen, für einen Spaziergang am Himmel nutzt, kann sogar schon Hinweise auf den bevorstehenden Sommer finden: Im (Nord-)Osten erscheint das sogenannte Sommerdreieck [Findkarte], das aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler besteht.
Blickt man am Abend nach Südwesten, kann man dort das Sternbild Krebs beobachten. Darin findet sich der Sternhaufen Praesepe (M44), die Krippe [Findkarte]. Diese Ansammlung von Sternen wird im englischsprachigen Raum auch Bienenkorb-Haufen (Beehive-Cluster) genannt und ist schon mit bloßem Auge als verschwommener Fleck am dunklen Nachthimmel auszumachen. Der Sternhaufen hat eine Ausdehnung am Himmel, die etwas größer ist als der Vollmond und ist einer der uns am nächsten gelegenen und größten offenen Sternhaufen. Da Praesepe schon mit bloßem Auge erkennbar ist, gehört er zu den wenigen Sternhaufen, die schon von Gelehrten im Altertum beschrieben wurden. So soll der griechische Astronom Hipparch über den Haufen als "Kleine Wolke" berichtet haben. Um was es sich bei dieser Wolke wirklich handelte, fand erst Galileo Galilei heraus, der Praesepe 1610 mit seinem Teleskop genauer beobachtete: Er zählte insgesamt 36 Sterne in dem Haufen. Mit heutigen Amateurteleskopen sollten bis zu 150 Sterne zu sehen sein. Man schätzt, dass der Haufen rund 400 Sterne enthält. Er ist rund 500 Lichtjahre von der Erde entfernt und etwa 400 Millionen Jahre alt. Etwas südlich von Praesepe befindet sich mit M67 ein weiterer Sternhaufen, der allerdings nur mit dem Fernglas zu sehen ist. Er enthält viele Hundert Sterne und ist der älteste Sternhaufen unserer Milchstraße. Der April ist aber auch ein Monat der Planeten: Vor Mitternacht sind gleich drei davon zu sehen: Mars, Jupiter und Saturn. Der Rote Planet Mars erreicht am 8. April im Sternbild Jungfrau seine Oppositionsstellung, ist somit vergleichsweise hell und der Erde besonderes nahe. Die geringste Entfernung zur Erde erreicht der Planet allerdings erst einige Tage später, weil beide Planeten die Sonne nicht auf exakten Kreisbahnen, sondern auf elliptischen Umlaufbahnen umrunden. Die geringste Entfernung zwischen den Planeten während einer Oppositionsphase unterscheidet sich von Opposition zu Opposition. Viele dürften sich noch an die Marsopposition im Jahr 2003 erinnern, als der Planet der Erde mit nur 55,8 Millionen Kilometern ungewöhnlich nahe kam. In diesem Jahr ist der Abstand deutlich größer: Er beträgt 92,4 Millionen Kilometer. Der zweite Planet am Abendhimmel ist der Jupiter, der sich in den Zwillingen befindet. Die Opposition des Gasriesen liegt nun schon einige Zeit zurück und er beschränkt seine Sichtbarkeit inzwischen hauptsächlich auf die erste Nachthälfte. Allerdings ist er noch immer heller als der Mars. Der Ringplanet Saturn wird im Mai seine Oppositionsstellung erreichen. Der Planet befindet sich im Sternbild Zwillinge und ist bereits praktisch die gesamte Nacht über zu sehen. Am Morgenhimmel schließlich ist unser Nachbarplanet Venus auszumachen: Durch die im Laufe des Monats immer früher aufgehende Sonne geht allerdings auch die Sichtbarkeitsdauer der Venus zurück. Auch Sternschnuppenfreunde könnten im April auf ihre Kosten kommen: Um den 10. April haben die Virginiden ihr Maximum, doch ist der Höhepunkt dieses Sternschnuppenstromes mit dem Ausstrahlungspunkt im Sternbild Jungfrau nicht sonderlich ausgeprägt. Die Lyriden, mit Ausstrahlungspunkt im Sternbild Leier, sind zwischen dem 16. und 25. April aktiv. Ihr Maximum wird für den Morgen des 22. April erwartet. Obwohl man auch hier mit keinem sehr ausgeprägten Maximum rechnet, haben die Lyriden die Astronomen in vergangenen Jahren schon mehrfach überrascht. Die Lyriden gehen auf den Kometen C/1861 G1 Thatcher zurück. Wer sich Mitte April beispielsweise in Nord- oder Südamerika aufhält, könnte auch in den Genuss einer totalen Mondfinsternis kommen: Am Morgen (MEZ) des 15. April schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond. In Europa ist der Mond zu diesem Zeitpunkt bereits untergangen.
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