Perseiden vor dem Maximum
von
Stefan Deiters astronews.com
12. August 2013
Jeder, der schon immer einmal eine Sternschnuppe sehen
wollte, hat in der kommenden Nacht besonders gute Chancen: der
Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht nämlich dann sein Maximum. Die
Perseiden gelten als zuverlässigster
Sternschnuppenstrom des Jahres und sind von Ende Juli bis Mitte August aktiv.
Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Perseus.
Die Perseiden erreichen in der kommenden Nacht ihren
Höhepunkt.
Foto: NASA / JPL |
In der kommenden Nacht erreicht der wohl zuverlässigste Sternschnuppenstrom des Jahres
sein Maximum, die Perseiden - für Sternschnuppenfreunde sicherlich einer der
Höhepunkte des Jahres. Bereits am Wochenende haben einige Beobachter bis zu 50
Sternschnuppen pro Stunde beobachtet, in der Nacht vom 12. auf den 13. August
könnte sich diese Zahl sogar noch verdoppeln.
Aktiv sind die Perseiden schon seit Mitte Juli, doch steigt die Zahl der zu
beobachtenden Sternschnuppen in den Tagen rund um das Maximum merklich an. Nach dem
Maximum nimmt die Zahl der Sternschnuppen wieder ab, aktiv sind die Perseiden
aber noch für etwa eine weitere Woche. Wer also in der kommenden Nacht keine
Gelegenheit für Beobachtungen hat, könnte auch im Verlauf der Woche noch die
eine oder andere Perseide zu Gesicht bekommen.
Der Mond stört die Beobachtungen in diesem Jahr glücklicherweise nicht. Wer die Perseiden beobachten will, muss
zunächst am Himmel das Sternbild Perseus ausfindig machen, denn genau aus diesem
Sternbild scheinen die Sternschnuppen zu kommen. Diesen Ausstrahlungspunkt eines
Sternschnuppenschauers bezeichnen Astronomen als "Radiant". Perseus liegt
unterhalb des bekannten und auffälligen Sternbilds Kassiopeia, das wegen seiner
Form auch Himmels-W genannt wird. Die
beste Beobachtungszeit sind dabei die Stunden nach Mitternacht.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten
Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992. In den 1990er
Jahren waren daher die Perseiden besonders aktiv und es ließen sich zuweilen
viele Hundert Sternschnuppen pro Stunde beobachten.
Doch auch in ruhigeren Jahren wurden oftmals schon mehr als 100 Perseiden pro
Stunde beobachtet. Da die Perseiden in der Regel heller sind als andere
Sternschnuppen, sind sie der ideale Strom für alle, die einmal ihre "erste
Sternschnuppe" sehen wollen.
Bei den Perseiden ist zudem die Chance besonders groß, dass man besonders
helle Sternschnuppen, sogenannte Feuerbälle beobachten kann: "Wie haben
herausgefunden, dass ein Meteorschauer mehr Feuerbälle produziert als alle
anderen" erklärt Bill Cooke von der Meteoroid Environment Office der
NASA. "Und das ist der Perseidenschauer, der am 12. und 13. August seinen
Höhepunkt erreicht." Feuerbälle erreichen mindestens die Helligkeit von Jupiter
oder Venus am Himmel. Doch trotz dieser Helligkeit empfiehlt Cooke einen
möglichst dunklen Beobachtungsplatz: "Lassen Sie die Lichter der Großstadt
hinter sich. Zwar sind Feuerbälle auch aus städtischen Regionen zu sehen, doch
die deutlich größere Zahl schwächerer Perseiden sieht man nur vom Land aus."
Sternschnuppen entstehen, wenn die winzigen
Staubpartikel auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast
200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten
ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des
Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund werden die Perseiden auch
Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück,
der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
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