Verlängerung für zahlreiche Missionen
von Stefan Deiters astronews.com
24. Juni 2013
Das wissenschaftliche Programmkomitee der ESA hat in der
vergangenen Woche insgesamt zehn ESA-Missionen bis mindestens Ende 2014
verlängert und zudem den Rahmen für eine Fortsetzung zahlreicher Missionen bis
Ende 2016 abgesteckt. Zu den verlängerten Missionen zählen unter anderem
Mars Express, XMM-Newton und das Weltraumteleskop Hubble.
Auch die Mission
des Röntgenteleskops XMM-Newton wurde jetzt
verlängert.
Bild: ESA / C. Carreau |
Bei einem Treffen in Paris hat das wissenschaftliche Programmkomitee der
europäischen Weltraumagentur ESA die Fortsetzung von insgesamt zehn Missionen
beschlossen, die alle bereits weit länger wertvolle wissenschaftliche Daten
liefern als ursprünglich geplant war. Über die Verlängerung von Missionen wird
in der Regel alle 24 Monate entschieden. Missionen, deren Finanzierung ausläuft,
werden dabei ausführlich begutachtet, um sicherzustellen, dass eine Verlängerung
der Mission auch einen zusätzlichen wissenschaftlichen Wert bedeuten würde.
Im November vergangenen Jahres hatte das Programmkomitee die schon zuvor
beschlossene Verlängerung von neun Missionen bis ins Jahr 2014 bestätigt. Bei
diesen Missionen handelt es sich um Projekte, an denen die ESA entweder
beteiligt ist und deswegen auch Mittel für den laufenden Betrieb bereitstellen
muss oder um von der ESA durchgeführte Missionen.
Verlängert wurden damals die Missionen Cassini-Huygens,
Cluster, Hinode, Hubble, Intergral, Mars
Express, SOHO, Venus Express und XMM-Newton.
Außerdem waren im November Mittel für den Weiterbetrieb eines Instrumentes des
Satelliten Planck bis Mitte August 2013 und von Proba 2 bis
Ende Juni 2013 bereitgestellt worden.
Bei ihrem Treffen in der vergangenen Woche beschloss das wissenschaftliche
Programmkomitee nun neue Missionsverlängerungen bis 31. Dezember 2016 - und zwar
für die Missionen Cassini-Huygens, Cluster, Hinode,
Hubble, Integral, Mars Express, SOHO und
XMM-Newton. Wie schon zuvor üblich, soll die Verlängerung dieser Missionen
Ende 2014 noch einem überprüft werden.
Der Satellit Proba 2 kann, so die Beschlüsse des Komitees, auch bis
Ende Dezember 2016 weiter Daten sammeln. Die Mission der Sonde Venus Express
soll bis ins Jahr 2015 fortgeführt werden. Die nächste Runde von
Missionsverlängerungen wird nun Mitte des kommenden Jahres beginnen.
Die jetzt beschlossenen Verlängerungen dürften manchem erst wieder in Erinnerung
rufen, an wie vielen Missionen die europäische Weltraumagentur beteiligt ist.
Mars Express, deren Start zum roten Planeten in diesem Monat gerade zehn Jahre
zurückliegt, wird dabei den meisten Interessierten noch als europäische Mission
bekannt sein. Die ESA ist aber auch beispielsweise am Weltraumteleskop
Hubble beteiligt, am Sonnenobservatorium SOHO oder an der
Saturnmission Cassini-Huygens.
Das Gammastrahlen-Weltraumteleskop Integral, das Röntgenteleskop
XMM-Newton sowie die Venus-Sonde Venus Express sind ESA-Missionen,
die in den letzten Jahren mit ihren Daten und Beobachtungen immer wieder für
Schlagzeilen sorgten. Bei Cluster handelt es sich um eine Mission aus
vier Satelliten, die das Magnetfeld der Erde und damit verbundene Phänomene in
drei Dimensionen untersuchen sollen. Die Mission wurde im Jahr 2000 gestartet.
Proba 2 ist ein Satellit, mit dem neue Technologien im All erprobt
werden, der aber auch vier wissenschaftliche Instrumente an Bord hat. Hinode
schließlich ist ein japanisches Sonnenteleskop im Erdorbit.
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