Komet bald am Westhorizont sichtbar
von
Stefan Deiters astronews.com
8. März 2013
Der Komet C/2011 L4 (Pan-STARRS) durchläuft am Sonntag
den sonnennächsten Punkt seiner Bahn und dürfte damit seine maximale Helligkeit
erreichen. Er sollte nun auch bald auf der Nordhalbkugel der Erde
abends am Westhorizont sichtbar werden. Eine Beobachtung könnte, optimale
Bedingungen vorausgesetzt, schon mit bloßem Auge möglich sein.
Der Komet Pan-STARRS könnte
bald bei uns in der Dämmerung zu
sehen sein.
Bild: Science@NASA |
Ab dem Wochenende wird es für Kometenfreunde spannend: Der Komet C/2011 L4 (Pan-STARRS)
erreicht nämlich den sonnennächsten Punkt seiner Bahn und wird dann nur noch
rund 45 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt sein. Für
gewöhnlich sind Kometen rund um diesen Zeitpunkt am hellsten.
Pan-STARRS wird zudem langsam auf der Nordhalbkugel sichtbar werden - von der
Südhalbkugel aus konnte man den
Kometen schon seit einigen Wochen beobachten.
Ab der kommenden Woche nun dürfte sich der Komet unmittelbar nach
Sonnenuntergang auch aus unseren Breiten knapp über dem westlichen Horizont
ausmachen lassen. Er könnte dabei heller sein, als ein Stern zweiter
Größenklasse und wäre damit auch mit bloßem Auge zu sehen - zumindest bei
Dunkelheit.
Da Pan-STARRS aber zunächst nur in der Abenddämmerung zu beobachten ist und
seine Untergangszeiten in der kommenden Woche noch zwischen 19.30 und 20.30 Uhr
liegen, dürfte ein Fernglas nicht
schaden - insbesondere dann, wenn man auch einen Kometenschweif beobachten will.
Ein Fernglas sollte man allerdings erst dann einsetzen, wenn die Sonne auch
tatsächlich untergegangen ist. Sonst besteht nämlich die Gefahr, versehentlich
mit dem Fernglas in die Sonne zu schauen.
Am 12. und 13. März gesellt sich nach Sonnenuntergang am westlichen
Abendhimmel noch die schmale Sichel des Mondes zu Pan-STARRS. In den folgenden
Tagen verbessern sich die Beobachtungsbedingungen weiter, obwohl zum Erkennen
des Schweifs noch immer ein Fernglas nötig sein könnte. Gegen Ende des Monats
ist Pan-STARRS bis knapp vor Mitternacht zu sehen, seine Helligkeit dürfte aber bis
dahin schon deutlich zurückgegangen sein.
Der Komet C/2011 L4 (Pan-STARRS) wurde, wie der Name schon verrät, vom Panoramic Survey
Telescope & Rapid Response System (Pan-STARRS) entdeckt, einem
1,8-Meter-Teleskop auf dem Gipfel des Vulkans Haleakala auf Hawaii. Mit dem
Instrument wollen Astronomen unter anderem Asteroiden und Kometen aufspüren, die
der Erde eventuell gefährlich nahe kommen könnten. Der Komet
Pan-STARRS wurde im Juni 2011 entdeckt.
Vorhersagen über die Helligkeit von Kometen sind immer schwierig,
insbesondere, wenn sie - wie vermutlich bei Pan-STARRS der Fall - zum ersten Mal ins innere
Sonnensystem gelangen. Mancher Komet, an denen große Erwartungen geknüpft worden
waren, hat sich schließlich als totaler Flopp erwiesen oder aber hat die
Erwartungen sogar noch übertroffen. Der amerikanische Kometenjäger David H. Levy
soll einmal gesagt haben: "Kometen sind wie Katzen. Sie haben einen Schwanz und
machen was sie wollen."
Wer Pan-STARRS nicht auf eigene Faust beobachten möchte, sollte einmal bei
einer Volkssternwarte in der Nähe oder beim örtlichen Astronomieverein
nachfragen, ob nicht in der kommenden Woche oder am darauffolgenden Wochenende
Beobachtungsabende angeboten werden. So findet beispielsweise am 16. März der 11. Astronomietag mit dem Schwerpunktthema "Vagabunden des Sonnensystems" statt. Auf
einer speziellen Webseite des Vereins der Sternfreunde sind alle Teilnehmer des Astronomietags
aufgeführt.
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