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METEOR ÜBER RUSSLAND
Keine Verbindung zu Asteroid 2012 DA14
von Stefan Deiters
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16. Februar 2013

Der Asteroid 2012 DA14 hat gestern Abend wie vorausberechnet die Erde passiert. Doch während der Asteroid ohne Aufhebens an unserer Heimatwelt vorüberflog, machte ein weitaus kleinerer Brocken Schlagzeilen: Dessen Explosion über Russland einige Stunden zuvor sorgte für erhebliche Schäden und für zahlreiche Verletzte. Ein Zusammenhang zu 2012 DA14 besteht allerdings nicht.

2012 DA14

Aufnahme des Asteroiden 2012 DA14 des iTelescope.net Siding Spring Observatory (Linie). Die Belichtungszeit betrug fünf Sekunden. Das Bild entstand am 15. Februar 2013 um 18.40 Uhr MEZ. Bild: E. Guido / N. Howes / Remanzacco Observatory

Der Vorüberflug des Asteroiden 2012 DA14 verlief gestern Abend - wie vorhergesagt - ohne Probleme und Zwischenfälle: Der etwa 45 Meter durchmessende Brocken passierte die Erde mit einer Geschwindigkeit von rund acht Kilometern pro Sekunde in einem Abstand von unter 28.000 Kilometern. Den Astronomen bot sich so eine einmalige Gelegenheit, diesen erdnahen Asteroiden näher zu untersuchen.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse könnten auch einmal helfen, eine Abwehrstrategie zu entwickeln, falls sich in Zukunft einmal ein Asteroid auf einem Kollisionskurs mit der Erde befinden sollte. Astronomen weisen auf diese potentielle Gefahr bereits seit Jahren hin und dringen auf mehr Mittel, um potentiell gefährliche Brocken zu erfassen, näher zu erforschen und detaillierte Pläne zu entwickeln, wie man einer solchen Gefahr begegnen könnte.

Dass die Gefahr eines Treffers mehr ist, als eine theoretische Möglichkeit, dürfte vielen Menschen gestern Morgen klar geworden sein: Über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk war ein Meteor spektakulär niedergegangen und explodiert. Durch die dadurch entstandene Druckwelle kam es zu erheblichen Schäden und zu zahlreichen Verletzten.

Eine erste Auswertung von Daten verschiedener Messstationen erlaubte inzwischen eine grobe Schätzung über die Größe des Brockens, der um 4.20 Uhr MEZ über Tscheljabinsk explosionsartig auseinandergebrochen ist. Nach NASA-Angaben dürfte das Objekt vor Eintritt in die Erdatmosphäre einen Durchmesser von 17 Metern und eine Masse von rund 10.000 Tonnen gehabt haben. Die freigewordene Energie betrug fast 500 Kilotonnen. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von etwa 15 Kilotonnen TNT. Der Meteor war etwa eine halbe Minute lang am Himmel zu sehen.

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"Ein Ereignis dieser Größenordnung erwarten wir im Schnitt etwa alle 100 Jahre", meinte Paul Chodas von der Near-Earth Object Program Office am Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Wenn man einen so großen Feuerball beobachten kann, sollte man erwarten, dass eine große Zahl von Meteoriten den Erdboden erreicht und in diesem Fall sind darunter vielleicht auch einige größere Brocken."

Die Bahn des Meteors hat sich deutlich von der Bahn des Asteroiden 2012 DA14 unterschieden. Ein Zusammenhang zwischen dem Ereignis über Russland und dem Vorüberflug des Asteroiden ist damit ausgeschlossen. Der Meteor über Tscheljabinsk ist das größte Ereignis dieser Art seit dem Tunguska-Ereignis über Sibirien im Jahr 1908.

Bei Asteroiden handelt es sich um Brocken ganz unterschiedlicher Größe, die - meist im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter - um die Sonne kreisen. Einige sind aber, etwa durch Kollisionen im Asteroidengürtel, auch auf andere Orbits geraten und können so die Erdbahn kreuzen. Die Größe von Asteroiden reicht von einigen Hundert Kilometern bis zu wenigen Metern. Ganz kleine um die Sonne kreisende Brocken bezeichnet man als Meteoroiden. Wenn diese in die Erdatmosphäre eintreten, kommt es zu einer typischen Leuchterscheinung, die man als Meteor oder Sternschnuppe bezeichnet. Die Reste, die auf der Erdoberfläche ankommen, nennt man Meteoriten.

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siehe auch
Asteroiden: Asteroid 2012 DA14 im Anflug - 15. Februar 2013
Asteroiden: Asteroid 2012 DA14 vor dichter Erdpassage - 8. Februar 2013
Erdnahe Asteroiden: Näher als mancher Satellit - 7. März 2012
Tunguska: Einschlagkrater entdeckt? - 1. Juli 2007
Links im WWW
Near-Earth Object Program, Seite des Jet Propulsion Laboratory
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