2011 AG5 kollidiert 2040 nicht mit der Erde
von Stefan Deiters astronews.com
2. Januar 2013
Beruhigendes von der NASA zum Jahreswechsel: Kurz vor
Weihnachten vorgestellte Auswertungen neuer Beobachtungen des Asteroiden 2011
AG5 haben ergeben, dass der rund 140 Meter durchmessende Brocken die Erde im
Jahr 2040 sicher verfehlen wird. Bislang bestand für Februar 2040 ein
Einschlagrisiko von 0,2 Prozent.

Der Asteroid
2011 AG5 auf einem Bild des Gemini-Teleskops vom
Oktober 2012.
Bild: Gemini Observatory |
Der im Jahr 2011 entdeckte Asteroid 2011 AG5 wird im Februar 2040 nicht mit der
Erde kollidieren. Das ergab eine Auswertung von Beobachtungen, die kurz vor
Weihnachten von den Experten der amerikanischen Weltraumbehörde NASA vorgestellt
worden war. Bisherige Bahnberechnungen hatten für den Asteroiden im Jahr 2040
eine Kollisionswahrscheinlichkeit von 0,2 Prozent ergeben. Schon im Sommer war
allerdings erwartet worden, dass sich diese Wahrscheinlichkeit auf Null
reduzieren wird, wenn weitere Beobachtungen zur Verfügung stehen (astronews.com
berichtete). Das ist nun geschehen.
Astronomen hatten im Oktober 2012 den lichtschwachen, rund 140 Meter
durchmessenden Brocken mithilfe des 8-Meter-Gemini-Teleskops auf Hawaii
aufgespürt und an insgesamt drei Tagen beobachtet. Dadurch standen nun neue
Daten zur Berechnung der Umlaufbahn des Asteroiden zur Verfügung.
Die
Beobachtungen ergaben außerdem, dass die Helligkeit des Asteroiden schwankt.
Dies könnte auf eine längliche Form des Brockens hindeuten. Diese könnte nämlich
wegen der Eigendrehung von 2011 AG5 diese Helligkeitsschwankungen erklären.
Weitere Beobachtungen wurden zudem mit einem kleineren Teleskop auf Hawaii
durchgeführt.
An der Near-Earth Object Program Office der NASA am Jet Propulsion
Laboratory im kalifornischen Pasadena wurden die neuen Daten dann genau
analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass nunmehr keine Gefahr einer Kollision
im Februar 2040 mehr besteht. Zwar unterscheidet sich die neu errechnete Bahn
nur minimal vom früheren Orbit, doch konnten die Unsicherheiten um einen Faktor
von mehr als 60 reduziert werden. Die Erde liegt dadurch nicht mehr im Verlauf
einer der noch theoretisch möglichen Bahnen.
Nach den neuen Berechnungen wird der Asteroid im Februar 2040 einen Abstand von
mindestens 890.000 Kilometern wahren und damit mehr als doppelt so weit von der
Erde entfernt sein wie der Mond. Die NASA-Experten hatten erwartet, dass neue
Beobachtungen im Verlauf des Jahres 2012 oder 2013 das Kollisionsrisiko mit
großer Wahrscheinlichkeit eliminieren werden. Wäre dies allerdings nicht
geschehen, wäre das Risiko eines Treffers dann sehr wahrscheinlich noch deutlich
größer geworden.
Mit den jetzt vorgestellten Analysen sollte das Interesse an dem 2011 AG5 nun
erst einmal deutlich abnehmen. Die Wissenschaftler haben jedoch durch die
Beschäftigung mit dieser potentiellen Gefahr viel für zukünftige ähnliche Fälle
gelernt, von denen einer irgendwann auch einmal zur tatsächlichen Gefahr für die
Erde werden könnte.
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