Lichtverschmutzung im Visier
von
Stefan Deiters astronews.com
18. Oktober 2012
In der vierten Runde des bundesweiten Astronomiewettbewerbs für Schüler
dreht sich diesmal alles um die Lichtverschmutzung und damit um ein Phänomen,
das vielen Menschen gar nicht richtig bewusst ist. So sollen sich die Teilnehmer
selbst den Verlust des Sternenhimmels in den Ballungsräumen vor Augen führen und
mögliche Gegenmaßnahmen entwickeln.
Nächtlicher Blick auf die Erde: In vielen
Regionen gibt es keine wirklich dunkle Nacht
mehr.
Bild: NASA / Goddard Space Flight Center
Scientific Visualization Studio |
Auch die vierte Runde des bundesweiten Astronomiewettbewerbs soll,
so heißt es auf der Wettbewerbshomepage, "junge Menschen dazu motivieren, sich
mit astronomischen Fragestellungen zu befassen". Zwar seien die
bildungspolitischen Rahmenbedingungen in Sachen Astronomie in den einzelnen
Bundesländern sehr verschieden, doch gäbe es "in ganz Deutschland viele
astronomiebegeisterte Lehrer und Hobbyastronomen, welche ihr Wissen an Kinder
und Jugendliche weitergeben". Die Schüler seien nun aufgerufen, etwas Neues zu
lernen und sich gleichzeitig im Wettstreit zu messen. Der Wettbewerb steht unter
der Schirmherrschaft der Astronomiezeitschrift "Sterne und Weltraum".
Der Wettbewerb wurde erstmals 2008 von Wolfgang Fiedler, Fachberater für
Astronomie in Thüringen, und seinen Kollegen der Landesfachkommission Astronomie
als "Thüringer Astronomie-Wettbewerb" ausgelobt. 2009, dem
internationalen Jahr der Astronomie, wurde daraus dann ein bundesweiter Wettbewerb,
der 2011 erstmals für drei verschiedene Altersstufen, nämlich in den
Kategorien Grundschule, Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2, durchgeführt wurde.
Für diese drei Gruppen gibt es auch jetzt wieder altersgerechte
Aufgabenstellungen.
Alle Schülergruppen sollen in diesem Jahr ein Thema bearbeiten, von dem
vielen Menschen gar nicht bewusst ist, dass es überhaupt ein Thema ist: die
Lichtverschmutzung. Wer aber einmal den Sternenhimmel in einer klaren Nacht auf
dem Lande beobachtet hat, wird beeindruckt sein, was für eine große Zahl von
Objekten man dort sehen kann, die aus den Ballungsräumen überhaupt nicht
auszumachen sind.
Um dies nachzuvollziehen, sollen sich die Schüler beispielsweise die Sterne
in einem markanten Sternbild vornehmen und vergleichen, wie groß dort die Anzahl
der beobachtbaren Sterne von der Stadt aus und auf dem Lande ist. Außerdem
sollen sich die Schüler Gedanken darüber machen, welche Faktoren für die
Standortwahl astronomischer Großteleskope heute eine Rolle spielen und was man
gegen die Lichtverschmutzung in Städten unternehmen kann. Die Aufgabenstellungen
des Wettbewerbs können dabei einzeln oder im Team bearbeitet werden.
Die Wettbewerbsbeiträge sollen neben der Ausarbeitung auch ein Protokoll der
Beobachtungen sowie Skizzen, Zeichnungen oder auch selbst angefertigte
Astrofotografien enthalten. Eine ausführliche Beschreibung der Aufgaben für die
verschiedenen Altersgruppen findet sich auf der Webseite des Wettbewerbs.
Der Einsendeschluss ist der 28. Februar 2013. Als Preise winken wieder wertvolle
Sachpreise, die von Sponsoren zur Verfügung gestellt werden.
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