Gemeinsamer Blick zum Helixnebel
von Stefan Deiters astronews.com
5. Oktober 2012
Die NASA hat in dieser Woche eine neue faszinierende Ansicht
des Helixnebels veröffentlicht, eines Planetarischen Nebels in rund 650
Lichtjahren Entfernung. Für das Bild wurden ultraviolette Daten des Galaxy
Evolution Explorer mit Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer
kombiniert. Planetarische Nebel sind die Endphasen von Sternen, die unserer
Sonne einmal nicht unähnlich waren.

Der Helixnebel NGC 7293 im Infraroten und
Ultravioletten. Bild:
NASA/JPL-Caltech [Großansicht] |
Der Helixnebel ist auch unter der Bezeichnung NGC 7293 bekannt und liegt rund
650 Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann. Es handelt sich um einen
typischen Planetarischen Nebel, einer Endphase im nuklearen Leben von
sonnenähnlichen Sternen. Auch unsere Sonne wird daher einmal in ferner Zukunft
als Planetarischer Nebel für eine kurze Zeit potentielle Beobachter in fernen
Sonnensystemen erfreuen.
Die Bezeichnung "Planetarischer Nebel" geht auf erste Beobachtungen dieser
Objekte im 18. Jahrhundert zurück, bei denen den Astronomen eine gewisse
Ähnlichkeit mit den Gasplaneten unseres Sonnensystems aufgefallen war. Mit
Planeten haben "Planetarische Nebel" also nichts zu tun.
Planetarische Nebel entstehen, wenn ein Stern mit einer ähnlichen Masse
wie unsere Sonne seinen nuklearen Brennstoff verbraucht hat und schließlich
seine äußeren Hüllen ins All abstößt. Im Inneren bleibt dann der glühend heiße
kompakte Kern zurück - ein Weißer Zwergstern. Dieser ist in etwa so groß wie die
Erde, seine Masse aber entspricht fast der ursprünglichen Masse des Sterns.
Die intensive ultraviolette Strahlung des Weißen Zwergs heizt das ihn
umgebende, zuvor abgestoßene Material auf, so dass es im Infraroten leuchtet.
Die Daten des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer sind auf der Aufnahme
in Rot, Gelb und Grün zu sehen. Das ultraviolette Licht des Systems registrierte
der Galaxy Evolution Explorer (GALEX). Es ist in Blau dargestellt. Wo
in der Mitte rote Spitzer-Daten und blaue GALEX-Daten zusammentreffen,
entsteht ein lila Farbton.
Der Stern, der für das ganze farbenprächtige Schauspiel verantwortlich ist,
lässt sich übrigens auf der Aufnahme kaum erkennen: Es handelt sich um den
kleinen weißen Punkt, genau in der Mitte des Nebels. Zu seinen "Lebzeiten"
dürfte diesem Stern kaum eine solche Aufmerksamkeit zuteil geworden sein wie bei
seinem spektakulärem Ende.
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