Ideen für Raumfahrt-Roboter gesucht
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt astronews.com
14. September 2012
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sucht
innovative Ideen für Roboter oder Rover, die möglichst selbständig die
Oberfläche eines anderen Planeten erkunden. Dazu wurde jetzt mit dem
SpaceBot Cup ein Wettbewerb für Universitäten, Forschungseinrichtungen und
Unternehmen gestartet. Interessierte Teams können sich bis Ende Oktober für eine
Teilnahme bewerben.

Die Roboter, die
am SpaceBot Cup teilnehmen, müssen innerhalb von
einer Stunde ihre Aufgaben lösen.
Bild: DLR (CC-BY 3.0) |
Roboter können auf der Erde oder auch im All vielseitige Aufgaben
übernehmen. Arbeiten sie im Weltraum müssen sie dabei den besonderen Bedingungen
von Vakuum, extremen Temperaturen oder Strahlung gewachsen sein. Als Rover
müssen sie beispielsweise autonom und "intelligent" auf Planeten oder anderen
Himmelskörpern agieren können.
Das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
sucht jetzt kreative Köpfe, die sich mit außergewöhnlichen Ideen am "SpaceBot
Cup" beteiligen - einem Wettbewerb, bei dem sich ein Roboter bei der Erkundung
der Oberfläche eines Planeten oder Mondes bewähren muss. Dr. Gerd Gruppe,
Vorstand des DLR- Raumfahrtmanagements, und Dr. Sven Halldorn, der für
Technologiepolitik zuständiger Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium,
haben den Robotik-Wettbewerb gestern auf der ILA Berlin Air Show eröffnet.
"Roboter befreien von eintöniger Arbeit, Roboter ermöglichen den Zugang zu
unwirtlichen Gegenden, Roboter sind Assistenten für den Menschen. Dies ist auf
der Erde so und im Weltall. Die Weltraumrobotik ist dabei eine
Schrittmachertechnologie, die auch wegweisend ist für Anwendungen auf der Erde.
Beispiele für diesen Transfer sind etwa Tiefseeroboter oder Robotik-Systeme für
die Medizin. Durch unseren Wettbewerb möchten wir bisher nicht entdecktes
Know-How für die Raumfahrt, aber auch für die Nutzung auf der Erde,
erschließen", verdeutlicht Gruppe den Hintergrund des "SpaceBot Cups".
Der "SpaceBot Cup" richtet sich an Robotik-Experten von deutschen
Universitäten, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie kleinen und
mittleren Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben. Bis zum 31. Oktober
2012 können die Bewerber ihre Konzepte in einer Projektskizze einreichen. "Die
Skizze sollte einen Überblick über das Konzept geben, das Team vorstellen und
die technischen Lösungen darstellen", erläutert Bernd Sommer vom
DLR-Raumfahrtmanagement. "Zudem sollte ein Zeitplan und das Arbeitsprogramm bis
zum Wettbewerbstag angegeben werden."
Die Aufgabenstellung am Wettbewerbstag leitet sich aus einem typischen
Erkundungsszenario auf einer Planetenoberfläche ab. Die robotischen Systeme
sollen in der Lage sein, in einem schwierigen Gelände teilautonom Objekte
aufzufinden, zu identifizieren und zu transportieren, um sie schließlich zu
einem Gesamtsystem zu montieren.
Eine unabhängige Jury bewertet die Teams bei der Umsetzung ihrer Aufgaben.
Das Robotersystem, das insgesamt am schnellsten arbeitet, gewinnt den
Wettbewerb. Die Bewerber haben maximal eine Stunde Zeit, die Funktionsfähigkeit
ihres Vorschlags zu demonstrieren. "Wir achten besonders auf die technische
Umsetzung, zum Beispiel die Navigations- und Interaktionsfähigkeit, und bewerten
den Beitrag des Gesamtkonzepts für künftige autonome robotische
Explorationsmissionen", fasst Sommer die Kriterien zusammen. Auch technologische
Reife und Angemessenheit des Aufwands werden beurteilt sowie die Möglichkeiten
des Technologietansfers für eine Anwendung auf der Erde und - umgekehrt - die
Nutzung terrestrischer Technologien für eine Nutzung im All.
Auf Basis der bis Ende Oktober eingesandten Projektskizzen werden die acht
innovativsten Vorschläge ausgewählt und zum Wettbewerb zugelassen. Damit der
Wettbewerb stattfindet, müssen sich mindestens vier Teams qualifizieren. Die
ausgewählten Bewerber können für die Aufwendungen zur Vorbereitung des
Wettbewerbs mit maximal 50.000 Euro vom DLR-Raumfahrtmanagement gefördert
werden.
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