Unterstützung für Forschung am CERN
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Hamburg astronews.com
24. August 2012
Hamburger Physiker erhalten in den kommenden drei Jahren vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) insgesamt rund 3,2 Millionen
Euro für ihre Grundlagenforschung am Teilchenbeschleuniger Large Hadron
Collider am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf. Die Hamburger
waren schon am Bau und bisherigen Betrieb eines der Hauptinstrumente des LHC
beteiligt.
Simulation des
Zerfalls eines Higgs-Teilchens im CMS-Experiment
am Large Hadron Collider am CERN in Genf.
Bild: CERN |
Der LHC befindet sich in einem unterirdischen Tunnel, in dem auf
einer Strecke von 27 Kilometern Protonen beschleunigt und dann mit enormer
Energie zur Kollision gebracht werden. Die dabei entstehenden Elementarteilchen
werden mit großen, hochkomplexen Detektoren nachgewiesen und ausgemessen. Einer
davon ist der Compact Muon Solenoid-Detektor (CMS), an dessen Aufbau und Betrieb
die Universität Hamburg beteiligt ist.
Das CMS-Experiment ist eines der zwei
großen Experimente am LHC. Die Analyse der aufgezeichneten Daten erlaubt nicht
nur Rückschlüsse auf den Aufbau der Materie selbst, sondern auch auf die
Entstehung und das Schicksal unseres Universums. So gelang durch diese Analysen
am LHC kürzlich der spektakuläre Nachweis eines neuen Teilchens, bei dem es sich
möglicherweise um das lange gesuchte Higgs-Boson handelt (astronews.com
berichtete). Dieses spielt für die
Erklärung der Masse in den physikalischen Gesetzen eine entscheidende Rolle.
Das Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg ist mit vier
Arbeitsgruppen bereits seit einigen Jahren Mitglied der
internationalen CMS-Kollaboration. In der Aufbau-Phase des Detektors haben die
Hamburger Physikerinnen und Physiker unter anderem an der Konstruktion besonders
hochauflösender Silizium-Detektoren mitgearbeitet und Computerfarmen für die
weltweite Datenanalyse aufgebaut.
Die nun bewilligten Mittel stellt das
Bundesministerium für den weiteren Betrieb des Experiments, die Analyse der
aufgezeichneten Daten und für den zukünftigen Ausbau des Detektors zur
Verfügung. Dabei kommt der Beschäftigung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftlern eine besondere Bedeutung zu.
Die Förderung erfolgt im
Rahmen der sogenannten Verbundforschung. Damit unterstützt das BMBF die
universitäre Grundlagenforschung an Großgeräten wie dem LHC. Die Hamburger
Förderung ist Teil des Forschungsschwerpunktes "Elementarteilchenphysik
mit dem CMS-Experiment", an dem auch die RWTH Aachen, das Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) und das Deutsche Elektronen Synchrotron (DESY) beteiligt
sind.
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