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RXTE
Missionsende für verdienten Röntgen-Satelliten
von Stefan Deiters
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10. Januar 2012

Der Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) der NASA hat am vergangenen Mittwoch die letzten wissenschaftlichen Daten zur Erde geschickt. Einen Tag später wurde der Ende 1995 gestartete Satellit deaktiviert. Im Verlauf seiner Mission hat RXTE den Astronomen wichtige Informationen über Neutronensterne, Pulsare und Schwarze Löcher geliefert.

RXTE

Techniker bei der Arbeit an RXTE im Jahr 1995. Foto: NASA / Goddard

Die Mission des Rossi X-ray Timing Explorer (RXTE) ist nach 16 Jahren im Erdorbit beendet: Am 4. Januar übermittelte der Satellit die Daten der letzten wissenschaftlichen Beobachtungen zur Erde, einen Tag später wurde er vom Kontrollteam am Goddard Space Flight Center der NASA außer Dienst gestellt. Die mit der Mission verbundenen Erwartungen hatte RXTE inzwischen längst übertroffen und das verfügbare Datenmaterial sollte Astronomen noch viele Jahre lang beschäftigen. Die RXTE-Daten wurden in mehr als 2.200 Fachveröffentlichungen sowie in 92 Doktorarbeiten verwendet. Außerdem alarmierte RXTE mehr als 1.000-mal Astronomen über plötzlich auftretende astronomische Phänomene.

"Beim Satelliten und seinen Instrumenten hat sich allmählich das Alter bemerkbar gemacht", so Tod Strohmayer, der Projektwissenschaftler für RXTE am Goddard Space Flight Center. "Am Ende hatte RXTE alle von uns gestellten Aufgaben erfüllt und noch vieles mehr." Die Abschaltung des Satelliten erfolgte auf Grundlage einer Begutachtung im Jahr 2010, bei der sämtliche astrophysikalischen Missionen der NASA bewertet wurden. RXTE wird, abhängig von der Aktivität der Sonne, zwischen 2014 und 2023 in die Erdatmosphäre eintreten.

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Mit seinen Instrumenten ermöglichte RXTE den Astronomen einen Blick auf den Röntgenhimmel, den frühere Röntgensatelliten nicht boten: RXTE konnte nämlich Änderungen in der Intensität von Röntgenstrahlung erkennen, die kürzer waren als eine Zehntausendstel Sekunde. Solche Fluktuationen können den Wissenschaftlern beispielsweise etwas über das Material verraten, das sich mit großer Geschwindigkeit um ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern bewegt. Außerdem war es mit RXTE möglich, sehr schnell fast jeden beliebigen Punkt am Himmel anzuvisieren, so dass gewünschte Ziele ohne große zeitliche Verzögerung beobachtet werden konnten.

Mit den Daten von RXTE ließ sich beispielsweise zeigen, dass es Neutronensterne mit einem äußerst starken Magnetfeld gibt, sogenannte Magnetare, und man entdeckte erstmals einen Millisekundenpulsar, also einen schnell rotierenden Neutronenstern, der neues Material aufnimmt und sich so praktisch wieder regeneriert. Außerdem konnten mit RXTE Röntgensignale des Gases aus der Akkretionsscheibe um ein Schwarzes Loch beobachtet werden.

Die Mission wurde unter dem Namen X-ray Timing Explorer am 30. Dezember 1995 von der Cape Canaveral Air Force Station aus mit einer Trägerrakete vom Typ Delta II gestartet. Den Namen Rossi X-ray Timing Explorer erhielt sie dann Anfang 1996. Damit wollte man an den italienischen Astrophysiker Bruno Rossi erinnern, der als ein Pionier der Röntgenastronomie und Plasmaphysik gilt.

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siehe auch
Mikroquasare: Der Herzschlag eines Schwarzen Lochs - 16. Dezember 2011
Schwarze Löcher: Wirklich Löcher in der Raumzeit - 1. April 2003
Neutronensterne: Dreistündige Nuklearexplosion - 14. November 2000
Links im WWW
HEASARC RXTE Guest Observer Facility
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