Deutscher ESA-Astronaut fliegt 2014 zur ISS
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
19. September 2011
Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst wurde gestern offiziell für
seine erste Mission zur Internationalen Raumstation ISS nominiert.
Verläuft alles nach Plan, soll Gerst ab Dezember 2014 für mehrere Monate
auf der ISS arbeiten. Der Geophysiker gehört zur jüngsten Gruppe von
ESA-Astronauten und war erst im November 2010 zum Astronauten ernannt
worden.
Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst soll
im Dezember 2014 zur
ISS fliegen.
Foto: ESA - M. Koell |
Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst ist am 18. September 2011 für
seine erste Mission zur Internationalen Raumstation ISS nominiert
worden. Gerst soll im Dezember 2014 für eine Langzeitmission zum größten
Außenposten der Menschheit im All aufbrechen. Diese Entscheidung der
Europäischen Weltraumorganisation ESA hat Bundeswirtschaftsminister Dr.
Philipp Rösler anlässlich des Tags der Luft- und Raumfahrt beim
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln verkündet. Der
Geophysiker Alexander Gerst ist damit nach Thomas Reiter der erste
Deutsche, der als ESA-Astronaut mehrere Monate lang in 400 Kilometer
Höhe auf der ISS leben und arbeiten wird.
"Es ist für mich eine große Ehre, dass mir diese Gelegenheit zuteil
wird. Diese Mission wird eine positive Herausforderung nicht nur für
mich, sondern für all die engagierten Mitarbeiter der ESA und der
nationalen Raumfahrtbehörden, die mit ihrer Faszination und Hingabe die
Raumfahrt überhaupt erst möglich machen", freut sich der 35-Jährige. Er
wird als Flugingenieur die ISS-Expeditionen 40 und 41 begleiten und
soll, nach aktuellen Planungen, am ersten Weihnachtstag 2014 mit einem
russischen Sojus-Raumschiff in den Orbit aufbrechen. Für April
2015 ist seine Rückkehr zur Erde geplant.
Alexander Gerst tritt damit in die Fußstapfen der deutschen Astronauten
Thomas Reiter und Hans Schlegel, die 2006 und 2008 im Auftrag der ESA
zur Internationalen Raumstation geflogen sind. "Die Berufung von
Alexander Gerst für seine Langzeitmission im Jahr 2014 ist die
Fortsetzung der erfolgreichen bemannten Raumfahrt in Deutschland. Ich
danke der europäischen Weltraumorganisation ESA für das Vertrauen",
sagte DLR-Vorstandsvorsitzender Prof. Johann-Dietrich Wörner anlässlich
der Ernennung von Gerst. "Seit dem Flug von Sigmund Jähn im Jahr 1978
waren weitere neun Deutsche im All. Zudem hat sich Deutschland mit dem
Bau und dem erfolgreichen Betrieb der Raumlabore Spacelab und
Columbus
einen festen Platz in der Reihe der Nationen gesichert, die bemannte
Raumfahrt betreiben", ergänzte Wörner.
Alexander Gerst hat bereits mit seinem Missions-Training begonnen und
wird nach seinem Besuch beim Tag der Luft- und Raumfahrt von DLR und ESA
in Köln seine Ausbildung im Johnson Space Center der
US-Weltraumbehörde NASA nach Houston (Texas) fortsetzen. Gerst gehört
dem Europäischen Astronautenkorps seit September 2009 an und wurde am
22. November 2010 nach Abschluss der Grundausbildung im Europäischen
Astronautenzentrum (EAC) in Köln offiziell zum Astronauten ernannt (astronews.com
berichtete).
Gerst ist das zweite Mitglied der jüngsten ESA-Astronautenklasse, das
nach dem Italiener Luca Parmitano für eine ISS-Mission nominiert worden
ist. Weitere Crew-Mitglieder der ISS-Expedition 40 sollen die
NASA-Astronauten Steven Swanson und Gregory Wiseman sowie die russischen
Kosmonauten Alexandr Skvortsov, Oleg Artemyev und Fyodor Yurchikhin
sein. Der nächste Europäer im All wird der Niederländer André Kuipers
sein. Er soll, so die gegenwärtigen Planungen, zu Weihnachten an Bord
einer russischen Sojus-Rakete zur ISS starten. Seine
Langzeitmission war unlängst auf den Namen PromISSe getauft worden.
|