Sternschnuppenstrom erreicht Maximum
von
Stefan Deiters astronews.com
12. August 2011
Ob es sinnvoll ist, angesichts des wenig sommerlichen Wetters
astronomische Beobachtungstipps zu geben, sei einmal dahingestellt. Wo es klar
ist, könnte sich aber in der Nacht von Freitag auf
Sonnabend ein Blick an den Himmel lohnen. Dann erreicht nämlich der Sternschnuppenstrom der Perseiden
sein Maximum. Schon in den vergangenen Tagen wurden mehr als 20
Sternschnuppen pro Stunde beobachtet.
Die Perseiden erreichen in der kommenden Nacht ihren
Höhepunkt.
Foto: NASA / JPL |
Den Sommer 2011 kann man bislang nicht mit gutem Gewissen als solchen
bezeichnen. Klare Beobachtungsnächte sind in vielen Regionen Deutschlands eher
die Ausnahme. Wo sich die Wolken aber in der kommenden Nacht verziehen, dürfte
sich ein Blick an den Himmel lohnen. Dann erreicht nämlich der
Sternschnuppenstrom der Perseiden seinen Höhepunkt. Er ist bereits seit Mitte
Juli aktiv, die Anzahl der beobachtbaren Sternschnuppen steigt aber rund um das
Maximum merklich an. Schon in den vergangenen Nächten wurden von einigen
Sternschnuppenbeobachtern mehr als 20 Perseiden pro Stunde gemeldet. Nach dem
Maximum nimmt die Zahl der Sternschnuppen wieder ab, aktiv sind die Perseiden
aber noch bis etwa 24. August. Auch in den folgenden Nächten könnte daher noch
die eine oder andere Sternschnuppe zu sehen sein.
Die Beobachtungsbedingungen werden in diesem Jahr allerdings nicht nur durch
das Wetter, sondern auch durch den hellen Mond "getrübt", der erst in den frühen
Morgenstunden die Beobachtungen nicht mehr stört. Zuvor lassen sich daher wohl
nur die hellsten Perseiden erkennen. Laien können mit zehn bis 20 Perseiden pro
Stunde rechnen, ist der Mond verschwunden, sollten bis zu 50 Perseiden pro
Stunde zu sehen sein. Wer die Perseiden beobachten will, muss
zunächst am Himmel das Sternbild Perseus ausfindig machen, denn genau aus diesem
Sternbild scheinen die Sternschnuppen zu kommen. Perseus liegt unterhalb des
bekannten und auffälligen Sternbilds Kassiopeia, dem so genannten Himmels-W.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten
Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992.
Die eindrucksvollen Leuchterscheinungen entstehen, wenn die winzigen
Staubpartikel auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast
200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten
ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des
Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund werden die Perseiden auch
Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück,
der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
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