ESA-Astronaut zurück auf der Erde
von Stefan Deiters astronews.com
24. Mai 2011
Der ESA-Astronaut Paolo Nespoli ist wieder zurück auf der
Erde. Als Flugingenieur der Expeditionen 26 und 27 der Internationalen
Raumstation ISS war der Italiener insgesamt 159 Tage im Erdorbit. In der Nacht
trat er in einem Sojus-Raumschiff die Rückreise an und landete am
Morgen in der kasachischen Steppe.

Die Sojus-TMA-20 bei der Landung in der kasachischen
Wüste.
Foto: NASA/Bill Ingalls |
Die Sojus-Kapsel TMA-20 landete um 4.27 Uhr MESZ in der
kasachischen Steppe. An Bord waren außer dem ESA-Astronauten Paolo Nespoli und
der NASA-Astronautin Cathrine Coleman auch der russische Kosmonaut
Dmitri Kondratyev.
Dieser hatte das Raumschiff nach dem Abdocken von der ISS gestern um 23.35 Uhr
Uhr MESZ sicher um die Internationale Raumstation gesteuert, während Nespoli
rund 30 Minuten lang Aufnahmen dieses Außenpostens der Menschen im Erdorbit
machte.
Nespoli hat ohnehin während seines 159-tägigen
Aufenthalts unzählige Bilder der Erde aufgenommen und diese über den Flickr-Account
der Mission veröffentlicht. Insgesamt finden sich hier 667 Fotos aus dem All.
Außerdem war der ESA-Astronaut ein eifriger Twitterer und schickte insgesamt
1.296 Tweets an seine "Follower" auf dem Planeten unter ihm.
Während des unter dem Missionsnamen "MagISStra" laufenden Langzeitaufenthalts
von Nespoli wurde
außerdem ein umfangreiches Forschungsprogramm absolviert: Die Palette reichte
dabei von Ernährungstests und anderen medizinischen Versuchen, über
Pflanzenwachstums-Experimenten bis zu physikalische Versuchsanordnungen. Der
ESA-Astronaut war zudem am Andockmanöver des japanischen Raumfrachters HTV und
des europäischen Raumfrachters Johannes Kepler beteiligt.
Nespoli wurde auch Zeuge der Ankunft zweier
amerikanischer Raumfähren und verließ, während die Endeavour noch an
die ISS angedockt ist, die Station mit einer Sojus-Kapsel. Der
Astronaut wird nun zunächst gründlich medizinisch untersucht und muss
anschließend erst einmal wieder zu Kräften kommen - wie alle Astronauten und
Kosmonauten nach einem längeren Aufenthalt in Schwerelosigkeit.
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