Kinder für das Universum begeistern
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Heidelberg astronews.com
9. Februar 2011
Die Europäische Union fördert das weltweite astronomische Bildungsprogramm
Universe Awareness (UNAWE) mit 1,9 Millionen Euro. Im Rahmen des Projektes
soll Kindern die Schönheit und Größe des Universums nahegebracht und das
Interesse an naturwissenschaftlichen Zusammenhängen geweckt werden. Der deutsche
Teil des Programms wird von Heidelberg aus koordiniert.
Das Logo des
Programms Universe Awareness.
Bild: UNAWE / IAU |
Das weltweite astronomische Bildungsprogramm Universe Awareness
(UNAWE) wird von der Europäischen Union mit 1,9 Millionen Euro
unterstützt. Mit dem Geld soll die Entwicklung von Materialien und
Angeboten zur Vermittlung astronomischer Themen gefördert werden, die
Kindern die Schönheit und Größe des Universums nahebringen. Vom März
2011 an soll EUNAWE bei Kindern das Interesse für Wissenschaft und
Technik wecken und ihnen zugleich ein Gefühl für globale
Zusammengehörigkeit vermitteln. Partner für den deutschen Projektteil,
der mit 260.000 Euro gefördert wird, ist die Landessternwarte im Zentrum
für Astronomie der Universität Heidelberg.
Das Programm UNAWE wurde 2006 mit Unterstützung der Internationalen
Astronomischen Union (IAU) von ihrem jetzigem Vizepräsidenten Prof. George Miley
ins Leben gerufen, um weltweit Kinder für die Astronomie zu begeistern. Ziel ist
es, die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens und ein globales
Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern und das Umweltbewusstsein zu
sensibilisieren. Dem UNAWE-Netzwerk gehören derzeit fast 500 Astronomen, Lehrer
und Pädagogen in mehr als 40 Ländern an. Jetzt hat die EU für drei Jahre
Fördermittel für das Projekt European Universe Awareness (EUNAWE)
bewilligt, das UNAWE-Programme in Deutschland, Großbritannien, Italien, den
Niederlanden, Spanien und Südafrika durchführen wird.
Deutscher Projektpartner ist dabei die Universität Heidelberg. Die zentrale
Koordinationsstelle für Deutschland wird sich am Haus der Astronomie (HdA) in
Heidelberg befinden, besetzt mit der Astronomin Dr. Cecilia Scorza, der
Physikerin Natalie Fischer und der Entwicklungspsychologin Anita Bucur.
Unterstützt wird das Projekt durch das deutsche EUNAWE-Komitee, dem Astronomen,
Pädagogen, Lehrer und Entwicklungspsychologen angehören.
"Ein besonderes Anliegen unseres Projektes ist dabei die Arbeit mit sozial
benachteiligten Kindern, vor allem auch Kindern mit Migrationshintergrund",
erläutert Scorza. "Astronomie macht den Kindern bewusst, dass wir alle Bewohner
desselben Planeten sind - ihr Weltbild erweitert sich und kulturelle Grenzen
werden durchlässig. Das liefert einen Nährboden für Toleranz und Integration."
Zu den wesentlichen Zielen des Projekts gehören die Organisation von
Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und die Entwicklung von geeigneten
didaktischen Materialien. Bei den Fortbildungen für Erzieherinnen gibt es
bereits eine Zusammenarbeit mit der Forscherstation an der Pädagogischen
Hochschule Heidelberg - dem Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe
naturwissenschaftliche Bildung - und dem Kompetenzzentrum Frühzünder an der
Universität Heidelberg. Ein bundesweites Netzwerk von Partnerschulen soll die
Nachhaltigkeit des Programmes auf nationaler Ebene gewährleisten. An einem
Pilotprojekt an der Landessternwarte Königstuhl, die zum Zentrum für Astronomie
der Heidelberg Universität gehört, haben bereits mehrere hundert Eltern und
Kinder unterschiedlicher Herkunft teilgenommen.
"Durch die Zuwendung der EU können wir die erfolgreiche Arbeit der
Heidelberger astronomischen Institute mit Angeboten für eine breite
Öffentlichkeit fortsetzen und ausweiten", freut sich Prof. Dr. Andreas
Quirrenbach, Direktor der Landessternwarte. "Interesse an
naturwissenschaftlichen Zusammenhängen zu wecken, ist für unsere Gesellschaft
von großer Bedeutung. Gerade die Astronomie hat das einzigartige Potential,
Menschen jeden Alters und dabei insbesondere Kinder für die Naturwissenschaften
zu begeistern." EUNAWE wird am 24. Mai 2011 im Europäischen Parlament in Brüssel
in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt.
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