ESOC in Darmstadt wird erweitert
von Stefan Deiters astronews.com
14. Januar 2011
Das European Space Operations Centre der europäischen
Weltraumagentur ESA in Darmstadt wird in den kommenden Jahren deutlich
erweitert. Gestern wurden die Pläne für den ersten Bauabschnitt vorgestellt, der
bis 2014 fertig sein soll und für den 24 Millionen Euro vorgesehen
sind. Die ESA will sich damit auf die Raumfahrtmissionen der Zukunft
vorbereiten.
Das geplante erste Haupt-Bürogebäude der ESOC
II genannten Erweiterung.
Bild: ESA / Hascher Jehle
Architekturbüro |
Von Darmstadt aus werden schon seit Jahren die europäischen
Raumfahrtmissionen kontrolliert. Im European Space Operations Centre (ESOC) der
europäischen Weltraumagentur ESA wird der Betrieb von Missionen wie Mars
Express, Rosetta, Herschel oder Planck ständig
überwacht. Um nun auch für künftige Missionen vorbereitet zu sein, soll "Europas
Tor zum All" in den kommenden Jahren umfassend modernisiert und erweitert
werden. Für eine erste Phase, deren Pläne gestern in Darmstadt vorgestellt
wurden, stehen insgesamt 24 Millionen Euro bereit. 9,5 Millionen Euro
davon kommen von der Bundesregierung, zwei Millionen Euro vom Land Hessen.
Nach Worten von Prof. Jean-Jacques Dordain, dem Generaldirektor der ESA, sei
heute keine ESA-Mission ohne das ESOC denkbar. Die Erweiterung und
Modernisierung sei für künftige Missionen, wie die geplante Exomars-Mission,
in deren Rahmen ein Rover auf der Marsoberfläche landen soll, von großer
Bedeutung: "Wir haben noch viele Ideen für weitere Missionen - daher ist der
Ausbau des Zentrums so notwendig und wichtig."
"Ein guter Tag für die europäische Raumfahrt, ein guter Tag für das ESOC und
für Darmstadt. Mit dem Ausbau des ESOC tragen wir dazu bei, dass Europa auch
künftig in der ersten Liga der Raumfahrtnationen mitspielt. Wir stärken den
Raumfahrtstandort Deutschland. Wir stärken die Wissenschaftsstadt Darmstadt und
die Region", unterstrich auch Staatssekretär Peter Hintze vom
Bundeswirtschaftsministerium, der Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung. "Für die Bundesregierung ist wichtig, dass dieses Tor zum
All in Deutschland steht!"
Das ESOC wurde 1967 gegründet und war seitdem an der Planung und Überwachung
der Missionen von mehr als 60 Satelliten beteiligt. Mit den Arbeiten am ersten
Bauabschnitt der Erweiterung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die
Fertigstellung ist für 2014 geplant.
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