Drei Planeten, der Mond und die Perseiden
von
Stefan Deiters astronews.com
12. August 2010
In manchen Nächten muss man einfach an den Himmel schauen und
die kommende Nacht dürfte eine solche sein: Schon kurz nach Sonnenuntergang ist
tief im Westen eine Konjunktion aus drei Planeten und der schmalen Mondsichel zu sehen. Ab 22 Uhr
dann wird der Sternschnuppenstrom der Perseiden aktiv, dessen Maximum im Laufe
der Nacht
erwartet wird.
Die Perseiden erreichen in der kommenden Nacht ihren
Höhepunkt.
Foto: NASA / JPL |
Die kommende Nacht könnte sowohl Amateurastronomen als auch gelegentlichen
Sternenguckern einen ergiebigen Beobachtungsabend bescheren. Einen
ersten Blick an den Himmel sollte man schon direkt nach Sonnenuntergang wagen:
Tief im Westen sind dort nämlich in einem Bereich von nur zehn Grad gleich vier
Objekte auszumachen: Venus, Saturn, Mars und die Sichel des zunehmenden Mondes.
Mars und Saturn sind allerdings relativ leuchtschwach. Auch in den kommenden
Tagen wird dieses Planetentrio noch am Westhimmel zu sehen sein.
Wenn die Planeten untergegangen sind, geht das Schauspiel in dieser Nacht
aber weiter:
Ab 22 Uhr werden die Perseiden aktiv. Die Beobachtungsbedingungen sind in diesem
Jahr sehr günstig, da sie in der zweiten Nachthälfte nicht von einem hellen Mond
überstrahlt werden. Trotzdem sollte man sich für die Beobachtung einen möglichst
dunklen Ort aussuchen. Die meisten Perseiden sind in der zweiten Nachthälfte zu
erwarten. Dann sollte man mehrere Dutzend pro Stunde sehen können.
Wer die Perseiden beobachten will, muss zunächst am Himmel das Sternbild
Perseus ausfindig machen, denn genau aus diesem Sternbild scheinen die
Sternschnuppen zu kommen. Perseus liegt unterhalb des bekannten Sternbilds
Kassiopeia, dem so genannten Himmels-W. Die Perseiden sind schon ab Ende Juli
aktiv, ihren Höhepunkt, also die meisten Sternschnuppen pro Stunde, erreichen
sie aber zwischen dem 10. und 14. August, das Maximum in der kommenden Nacht.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt und kommt erst 2126 wieder in Erdnähe. Den letzten
Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle Ende 1992.
Die eindrucksvollen Leuchterscheinungen entstehen, wenn die winzigen
Staubpartikel auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast
200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten
ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des
Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund werden die Perseiden auch
Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück,
der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
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