Dunkles Universum bleibt im Visier
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Heidelberg astronews.com
27. Mai 2010
Astronomen aus Heidelberg, Bonn und München suchen weiterhin gemeinsam nach
der ominösen Dunklen Materie und der Dunklen Energie. Nach einer
internationalen Begutachtung kann der Sonderforschungsbereich "Das dunkle
Universum" weitere vier Jahre fortgesetzt werden. Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft bewilligte dazu rund zehn Millionen Euro.
Dunkle Materie und Dunkle Energie machen mehr
als 95 Prozent der Materiedichte des Universums
aus. Hier ein Bild des
Galaxienhaufens Abell 2218.
Bild: NASA, ESA, und Johan
Richard (Caltech, USA) |
Der Sonderforschungsbereich/Transregio "Das Dunkle Universum" der
Universitäten Heidelberg, Bonn und München kann seine Arbeit für weitere
vier Jahre fortsetzen: Nach einer internationalen Begutachtung hat die
Deutsche Forschungsgemeinschaft für eine zweite Förderperiode Mittel in
Höhe von rund zehn Millionen Euro bewilligt. Koordiniert werden die
Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Kosmologie sowie der Astro- und
der Teilchenphysik an der Universität Heidelberg.
Die Forscher untersuchen die Existenz Dunkler Materie und Dunkler
Energie. Dunkle Materie und Dunkle Energie machen gemeinsam mehr als 95
Prozent der Energiedichte des Universums aus. Die physikalische Natur
und Zusammensetzung Dunkler Materie ist jedoch nach wie vor unbekannt.
Ihre Existenz zu entschlüsseln, ist wesentliches Ziel der modernen
theoretischen und experimentellen Forschung in der Physik.
In diesem Zusammenhang befassen sich die Wissenschaftler auch mit der
Frage, ob Dunkle Energie von statischer oder dynamischer Natur ist. Die
mögliche Wechselwirkung oder der gemeinsame Ursprung von Dunkler Materie
und Dunkler Energie sind ebenfalls Gegenstand der Untersuchungen.
Theoretische Entwicklungen sollen dabei durch Messungen, mit denen sich
beispielsweise der Anteil Dunkler Energie als Funktion der Zeit
bestimmen lässt, ergänzt werden.
In den Sonderforschungsbereich/Transregio "Das Dunkle Universum" sind
neben der Universität Heidelberg, der Universität Bonn und der
Ludwig-Maximilians-Universität München auch Wissenschaftler der
Max-Planck-Institute für Astrophysik und für extraterrestrische Physik
sowie der europäischen Südsternwarte (ESO) eingebunden.
"Diese übergreifende Zusammenarbeit bietet die Chance, auf dem in den
kommenden Jahren weiter expandierenden Forschungsfeld der Dunklen
Materie und der Dunklen Energie eine international führende Stellung
einzunehmen", zeigte sich der Sprecher des
Sonderfoschungsbereichs, Prof. Dr. Christof Wetterich vom Institut für
Theoretische Physik der Universität Heidelberg überzeigt. Die
Fortsetzung der Forschungsarbeiten erfolgt in 18 Teilprojekten; acht
davon kommen jetzt neu hinzu. Die zweite Förderperiode beginnt im Juli
dieses Jahres.
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