Asteroid fast mit bloßem Auge sichtbar
von
Stefan Deiters astronews.com
17. Februar 2010
Wer schon immer einmal einen Asteroiden beobachten wollten,
dem bietet sich in den kommenden Nächten ein gute Gelegenheit: Am frühen
Mittwochmorgen erreicht nämlich der Asteroid Vesta seine Oppositionsstellung zur
Sonne. Mit einer Helligkeit von 6,1 Magnituden könnte der Brocken sogar noch mit
bloßem Auge zu sehen sein. Mit einem Fernglas ist er auf jeden Fall
am Himmel auszumachen.
Hubble-Bild des Asteroiden Vesta vom 14. Mai 2007.
Bild: NASA, ESA, and L. McFadden
(University of Maryland)
Blick in
östliche Richtung am 17. Februar 2010 gegen 21 Uhr. Der
Asteroid Vesta (A) ist im Sternbild Löwe zu sehen.
Bild: HomePlanet / astronews.com
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Asteroiden sind in der Regel nicht mit bloßem Auge zu sehen, doch in diesen
Nächten stehen die Chancen für eine solche Beobachtung nicht schlecht -
zumindest bei optimalen Bedingungen. Der Asteroid Vesta erreicht nämlich in den
frühen Morgenstunden des 18. Februar 2010 seine Oppositionsstellung zur Sonne, ist der Erde damit besonders
nah und auch entsprechend hell. Vesta dürfte in der kommenden Nacht eine
Helligkeit von 6,1 Magnituden erreichen und sollte damit auf jeden Fall mit dem
Fernglas leicht zu beobachten sein.
Vesta befindet sich zurzeit im bekannten Sternbild Löwe, was ein Aufspüren des etwas
über 500 Kilometer durchmessenden Brockens erleichtern dürfte. Der Asteroid ist
in diesen Tagen rund 212 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seine
Helligkeit verdankt Vesta nicht nur der geringen Entfernung von der Erde,
sondern auch der Tatsache, dass die Oberfläche des Asteroiden im Vergleich zu
anderen Objekten des Asteroidengürtels relativ hell ist.
Das Weltraumteleskop Hubble hat Vesta wiederholt beobachtet (astronews.com
berichtete). Die Oberfläche des Asteroiden ist geprägt von einem gewaltigen
Einschlagkrater. Die Kollision, bei der dieser Krater entstanden ist, dürfte den
Asteroiden fast zerstört haben. Man vermutet, dass durch den Einschlag eine
Vielzahl von Trümmern ins All geschleudert wurden, die heute die Asteroidenfamilie der Vestoiden bilden.
Mehr über Vesta hofft man durch die Sonde Dawn zu erfahren, die im September
2007 gestartet wurde und sowohl Ceres als auch Vesta aus einer Umlaufbahn
gründlich untersuchen soll (astronews.com berichtete). Dawn wird Vesta im August
2011 erreichen und Ceres dann im Februar 2015.
Der Asteroid (4) Vesta wurde vom deutschen Arzt und Astronomen Heinrich Obers
im März 1807 entdeckt und ist nach Ceres das zweitmassereichste Objekt im
Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Vesta gilt als Überrest von der
Entstehung des Sonnensystems. Anders als Ceres wird Vesta derzeit noch nicht als
Zwergplanet klassifiziert.
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