Gute Datenqualität erfreut Astronomen
von Stefan Deiters astronews.com
21. September 2009
Die europäische Weltraumagentur ESA hat jetzt die Ergebnisse
der First Light-Beobachtungen der Raumsonde Planck vorgestellt.
Planck soll die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung mit großer
Präzision kartieren. Aus den Daten erhoffen sich die Wissenschaftler neue
Informationen über die Frühphase des Universums und den Urknall. Die Qualität
der ersten Beobachtungen entsprach dabei ganz den Erwartungen der Forscher.

Die First-Light Messungen von Planck.
Bild: ESA, LFI & HFI Consortia /
Optisches Hintergrundbild: Axel Mellinger [Großansicht] |
Mit seinen Beobachtungen hatte die europäische Raumsonde
Planck am 13. August 2009 begonnen. Zuvor waren die Instrumente des
Teleskop mehrere Wochen lang kalibriert und getestet worden. Planck,
die erste europäische Sonde zur Messungen der kosmischen
Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, war am 14. Mai 2009 gestartet worden
(astronews.com berichtete) und hatte sich dann auf den Weg zum sogenannten 2.
Lagrangepunkt des Systems Erde-Sonne gemacht.
Parallel zu den üblichen Tests nach dem Start einer Sonde begann man zudem,
die Detektoren von Planck zu kühlen: Die Sonde soll winzige
Temperaturschwankungen der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung messen
und dies bis auf einen Millionstel Grad genau. Um das zu ermöglichen, dürfen die
Detektoren von Planck so gut wie keine eigene Wärme abstrahlen und
müssen bis fast zum absoluten Nullpunkt, als -273,15 Grad Celsius, abgekühlt
werden.
Kühlung, Tests und Kalibrierungen der Instrumente waren in der zweiten
Augustwoche abgeschlossen, so dass am 13. August der "First Light"-Survey
beginnen konnte. Dabei beobachtete Planck den Himmel kontinuierlich für
zwei Wochen. So wollte man die Stabilität der Instrumente über einen längeren
Beobachtungszeitraum verifizieren und sich zudem davon überzeugen, dass die
angestrebte Qualität der Daten auch erreicht werden kann.
Die Beobachtungen waren am 27. August abgeschlossen. Für jede der neun
Frequenzen, in denen Planck beobachtet, wurde dabei ein kleiner etwa 15
Grad breiter Streifen am Himmel gescannt. Eine erste Analyse ergab nach Angaben
der beteiligten Wissenschaftler eine exzellente Qualität der Daten.
Der Routinebetrieb begann gleich im Anschluss an die First
Light-Beobachtungen. Planck soll nun für 15 Monate ohne Unterbrechung
den Himmel scannen. In etwa einem halben Jahr dürften dann ausreichend Daten für
eine erste Karte des gesamten Himmels vorliegen. Planck soll rund 15
Monate funktionieren. Diese Zeit wird ausreichen, um den gesamten Himmel zwei
Mal komplett zu scannen. Die Auswertung des Datenmaterials, das dabei
aufgezeichnet wird, dürfte Kosmologen und andere Astrophysiker noch weit über
die Betriebsdauer von Planck hinaus beschäftigen.
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