Wieder Einschlag auf Gasriesen
von Stefan Deiters astronews.com
21. Juli 2009
Einem australischen Amateurastronomen fiel am Sonntag ein
dunkler Fleck in der Südpolarregion des Jupiter auf, der an die Einschlagorte
der Fragmente des Kometen Shoemaker-Levy 9 vor 15 Jahren erinnerte.
Anschließende Beobachtungen mit einem Infrarotteleskop scheinen zu bestätigen,
dass hier erneut ein Objekt auf den Jupiter gestürzt ist.
Infrarot-Aufnahme
des Einschlags auf Jupiter.
Bild: NASA / JPL / Infrared Telescope
Facility |
Wissenschaftler habe Hinweise dafür, dass - 15 Jahre nach
Einschlag der ersten Fragmente des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf dem Gasriesen -
wieder ein Objekt auf den Jupiter gestürzt ist. Ein entsprechender Hinweis kam
vom australischen Amateurastronomen Anthony Wesley, der bei Beobachtungen am
Sonntag einen bislang nicht vorhandenen dunklen Fleck in der Südpolarregion des
Planeten entdeckt hatte. Wissenschaftler des Jet Propulsion Laboratory
der NASA nutzten dann die Infrared Telescope Facility der NASA auf
Hawaii, um ergänzenden Beobachtungen zu machen.
Die neuen Bilder unterstützen den Verdacht, dass hier erneut ein Objekt in
die Atmosphäre des Gasriesen gestürzt ist. So konnten die Forscher
beispielsweise eine deutliche Erwärmung in der oberen Jupiteratmosphäre an dem
vermeintlichen Einschlagort nachweisen. "Wir hatten schon sehr viel Glück, dass
wir den Jupiter am richtigen Tag, zur richtigen Zeit und auch noch auf der
richtigen Seite beobachtet haben, um diesen Ereignis zu verfolgen", so Glenn
Orton vom Jet Propulsion Laboratory.
Der Wissenschaftler und seine Kollegen haben mit den Beobachtungen gleich
nach Bekanntwerden des potentiellen Einschlags begonnen und planen, den Jupiter
auch in den nächsten Tagen mit dem Infrarotteleskop und anderen Instrumenten zu
verfolgen. "Es könnte der Einschlag eines Kometen gewesen sein, aber sicher sind
wir uns noch nicht", so Orton. "Das ist schon ein hektischer Tag. Und das alles
am Jahrestag der Apollo-Mondlandung und der Einschläge von
Shoemaker-Levy 9. Das ist schon faszinierend."
Shoemaker-Levy 9 war auf seinem Weg durch das Sonnensystem in viele Fragmente
auseinandergebrochen, die dann 1994 in die Atmosphäre des Jupiter stürzten. "So
etwas kommt nicht so häufig vor, deswegen ist es schon ganz toll, wenn man an
den Untersuchungen beteiligt ist", freut sich JPL-Kollege Leigh Fletcher, der
auch zum Beobachterteam gehörte. "Das sind die faszinierendsten Beobachtungen,
die ich während der fünf Jahre, die ich die äußeren Planeten untersuche, gemacht
habe."
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