Premiere für europäische Planetariumshow
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Fachhochschule Kiel astronews.com
7. Mai 2009
In Berlin, Wien und Luzern wird heute erstmals die von
zahlreichen Planetarien und der ESA mitproduzierte Show "Augen im All - Vorstoß
ins unsichtbare Universum" gezeigt. Ab morgen wird das Programm in vielen
weiteren Planetarien zu sehen sein. Die mit modernsten Methoden produzierte
45-minütige Show ist Teil des Veranstaltungsprogramms zum Internationalen
Astronomiejahr.
Ausschnitt aus
der neuen Planetariumshow "Augen im All", die
heute erstmals gezeigt wird.
Bild: ESA |
Vierhundert Jahre nach den spektakulären Entdeckungen des
Astronomen Galileo Galilei präsentieren mehr als dreißig Planetarien und die
Europäische Weltraumorganisation ESA ihr erstes gemeinsames Planetariumprogramm:
"Augen im All - Vorstoß ins unsichtbare Universum" kommt ab dem 8. Mai in die
deutschen, österreichischen und schweizerischen Planetarien. Produziert wurde
die Show am Zentrum für Kultur- und Wissenschaftskommunikation der
Fachhochschule Kiel.
Als Galileo Galilei vor vierhundert Jahren sein Fernrohr gen Himmel richtete,
legte er mit seinen Beobachtungen den Grundstein für unser heutiges Weltbild, in
dem die Erde nicht etwa im Mittelpunkt steht, sondern nur Teil eines
faszinierend großen Ganzen ist. Heute gewähren Riesenteleskope einen tiefen
Blick in unser Universum.
Und am 14. Mai 2009 steht der Start zweier neuer Weltraumteleskope der ESA
bevor. Das Spiegelteleskop Herschel soll das unsichtbare Infrarotlicht
ferner Galaxien aufspüren und die Geburt von Sternen und Planeten verfolgen. Der
Satellit Planck blickt bis zu den Anfängen des Weltalls. Beide
Missionen sind Meilensteine moderner Astronomie.
Die rasante Entwicklung der Astronomie in den vergangenen 400 Jahren zeigt
die neue Planetariumshow "Augen im All", dessen Produktionsteam zeitweise bis zu
100 Personen umfasste. Durch die enge Zusammenarbeit mit Expertinnen und
Experten der ESA konnten technische Details und neueste wissenschaftliche Daten
verwendet werden. Der Blick ins All ist also auf dem letzten Stand der
Forschung.
Planetariumshows sind normalerweise vollständig 3-D animiert. Nicht so
bei "Augen im All". Hier agierten fünf Mitglieder des Kieler Ensembles vor einem
Greenscreen, gefilmt von einer speziellen Fish-Eye-Kamera. So konnten später
vollendete, virtuelle Hintergründe hinzugefügt werden. Die Fish-Eye-Kameratechnik
wurde auch im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt verwendet, in dem
das Team drehte.
"Heute können wir reale Schauspieler in virtuelle Kuppelwelten integrieren.
So ist es möglich, historische, nicht mehr greifbare Räume und Umgebungen neu zu
beleben. Mit der nötigen Sensibilität kann man das Interesse der Zuschauerinnen
und Zuschauer so für Geschichte und Wissenschaft neu entfachen." sagt dazu die
Diplom-Kommunikationsdesignerin und Produktionsleiterin Isabella Buczek.
"Wir wollen mit der Show für jeden erlebbar machen, was Weltraumforschung
heute bedeutet", sagt Jocelyne Landeau-Constantin von der ESA. "Und wir wollen
daran erinnern, dass Forschung eine große, gemeinsame Sache ist - wie schon bei
Galilei und Kepler vor vierhundert Jahren."
Die 45-minütige Show feiert heute Premiere in den Planetarien in Berlin, Wien
und Zuzern und ist ab morgen in zahlreichen weiteren Planetarien zu sehen. Die
genauen Daten und auch Ausschnitte der Show sowie weitere
Hintergrundinformationen zu "Augen im All" gibt es auch auf einer extra
eingerichteten Webseite. Eine englische Version der Show (Titel: Touching
the Edge of the Universe) wird von der ESA im Juni veröffentlicht.
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