Marsbilder im Vorüberflug
Redaktion
/ Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft astronews.com
26. Februar 2009
Das deutsche Kamerasystem an Bord der NASA-Sonde Dawn, das unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau
entwickelt wurde, hat seine Feuertaufe bestanden. Beim Vorbeiflug der Sonde am
Mars am vergangenen Mittwoch hat das Instrument detaillierte Bilder von der
Oberfläche des Roten Planeten aufgenommen.
Die Aufnahme zeigt einen Teil des nordwestlichen
Randes der Region Tempe Terra auf der
Nordhalbkugel des Mars. Das abgebildete Gebiet
ist etwa 55 Kilometer breit.
Bild: NASA / JPL / MPS / DLR / IDA and
the DAWN Flight Team [Großansicht] |
Generalprobe geglückt - und dies trotz ungünstiger Bedingungen:
Als nämlich das Kamerasystem der NASA-Sonde Dawn am vergangenen Mittwoch über die Nordhalbkugel des Mars flog, graute dort gerade der Morgen.
"Das waren sehr schwierige Lichtverhältnisse", sagt Holger Sierks, Leiter des Projektteams am MPS, der den Vorbeiflug am
Dawn Science Center in Los Angeles verfolgte. Dennoch sind auf den Bildern deutliche Oberflächenstrukturen wie etwa Krater zu erkennen.
"Unsere Kamera hat tadellos funktioniert", freute sich Sierks.
Um Geschwindigkeit aufzunehmen und den Kurs zu korrigieren, ist die Sonde
Dawn - wie berichtet - am vergangenen Mittwoch, 18. Februar, in einem Gravitationsmanöver dicht am Mars vorbeigeflogen. Bei dieser Gelegenheit haben die Wissenschaftler auch das Kamerasystem getestet. Es wurde vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze der Technischen Universität Braunschweig entwickelt.
Die NASA-Mission DAWN ist seit September 2007 unterwegs zu einer Region jenseits des Mars, die Wissenschaftler als Asteroidengürtel bezeichnen. Im August 2011 wird DAWN den Asteroiden Vesta und im Februar 2015 den Asteroiden Ceres erreichen.
Asteroiden erlauben es den Forschern, einen Blick in eine frühe
Entwicklungsphase des Sonnensystems zu werfen. Denn die Kleinplaneten wurden vor
etwa 4,5 Milliarden Jahren zwischen der Schwerkraft von Jupiter und Sonne
eingefangen, so dass sie sich nicht zu größeren Planeten weiterentwickeln
konnten. In den Asteroiden ist somit ein Zustand erhalten, der in unserem Teil
des Sonnensystems nicht mehr beobachtet werden kann.
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