Tiefer Blick in den Helix-Nebel
von Stefan Deiters astronews.com
25. Februar 2009
Die Europäische Südsternwarte ESO hat ein neues Bild des
Wide Field Imager veröffentlicht, einer Kamera, die am 2,2 Meter
ESO/MPG-Teleskop in La Silla angebracht ist. Es zeigt mit dem Helix-Nebel, einen
der wohl eindrucksvollsten Planetarischen Nebel überhaupt. Auf der Aufnahme
sieht man auch zahlreiche Hintergrundobjekte, die normalerweise nicht zu
erkennen sind.
Das jetzt von
der ESO veröffentlichte Bild des Helix-Nebels
(NGC 7293).
Bild: ESO [Großansicht] |
Der Helix-Nebel, oder auch NGC 7293, liegt in rund 700 Lichtjahren
Entfernung im Sternbild Wassermann. Der Nebel gehört zu den uns am nächsten
gelegenen und wohl auch zu den spektakulärsten Planetarischen Nebeln. Bei diesen
Objekten handelt es sich um den letzten Akt im Leben eines sonnenähnlichen
Sterns: In der letzte Phase ihres nuklearen Lebens bläst die sterbende Sonne
Teile ihrer äußeren Hülle ins All. Die intensive Strahlung des glühenden Kerns
des Sterns bringt dieses Material zum Leuchten. So entstehen die wohl
farbenprächtigsten und auch vielfältigsten Objekte im All.
Der Hauptring des Helix-Nebels hat einen Durchmesser von rund zwei
Lichtjahren. Das entspricht in etwa der halben Entfernung zu unserem nächsten
Nachbarstern im All. Der Helix-Nebel ist nicht leicht zu beobachten. Er ist zwar
relativ groß - am Himmel hat er in in etwa die Ausdehnung von einem Viertel des
Vollmondes - aber auch recht leuchtschwach. Er wurde erstmals 1824 vom deutschen
Astronomen Karl Ludwig Harding in einer Beobachtungsliste erwähnt.
Wegen seiner relativen Nähe ist der Helix-Nebel ein beliebtes Studienobjekt
der Astronomen. Dabei war er schon für manche Überraschung gut. So finden sich
im Inneren des Rings Flecken, die einen kleinen Schweif haben, der vom
Zentralstern weg zeigt. Jeder dieser "Knoten" hat etwa die Ausmaße unseres
Sonnensystems. Obwohl man sie mit dem Very Large Telescope und auch mit
dem Hubble-Weltraumteleskop ausführlich untersucht hat, sind die
Forscher noch weit davon entfernt, diese Knoten wirklich zu verstehen.
Wer genau hinschaut kann im Inneren des Helix-Nebels auch Galaxien
durchscheinen sehen, die hinter dem Planetarischen Nebel liegen. Auch in anderen
Bildbereichen zeigen sich zahlreiche Hintergrundgalaxien. Die Aufnahme ist
Ergebnis von Beobachtungen mit der Wide Field Imager-Kamera, die am 2,2
Meter ESO/MPG-Teleskop in La Silla angebracht ist.
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