Forschen für besseres Leben im All
Redaktion /
Pressemitteilung des DLR astronews.com
7. Januar 2009
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bietet
Absolventen naturwissenschaftlicher Studiengänge, der Psychologie und der Sport-
und Ernährungswissenschaften jetzt insgesamt 13 Promotionsstipendien an. Im
Rahmen des Programms "SpaceLife" soll interdisziplinär in renommierten
Wissenschaftlergruppen über unterschiedliche Themen geforscht werden.
Bewerbungen sind noch bis Ende Januar möglich.
Durch Training der Beinmuskulatur in einer
Unterkörper-Unterdruckkammer sollen Verfahren für
ein optimiertes Muskeltraining für Astronauten
entwickelt werden.
Foto: DLR |
Erfolg für das Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR): Dessen
Wettbewerbsbeitrag "SpaceLife" setzte sich bei einer Ausschreibung zu
Forschungsstipendien für Nachwuchswissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft
durch. Der Beitrag des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin erhält somit
eine sechsjährige Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Diese Förderung und
zusätzliche finanzielle Mittel des DLR-Raumfahrtvorstands ermöglichen ab April
2009 die Schaffung von Stipendien für 13 herausragende Hochschulabsolventen mit
dem Ziel der Promotion.
Mit den Helmholtz-Fördermitteln realisiert das Kölner DLR-Institut für Luft-
und Raumfahrtmedizin gemeinsam mit den Universitäten Aachen, Bonn, Kiel,
Regensburg und der Deutschen Sporthochschule Köln das erste Helmholtz-Kolleg am
DLR: ein intensives Ausbildungsprogramm für wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem
In- und Ausland. "SpaceLife" ermöglicht den jungen Forschern interdisziplinär an
den Forschungsthemen Strahlenbiologie, Gravitationsbiologie, Astrobiologie oder
Weltraumphysiologie und -psychologie zu arbeiten. Ergänzt wird das Programm
durch nationale und internationale Konferenzen sowie wissenschaftliche Seminare
und Persönlichkeitstrainings.
"Wir binden die jungen Absolventen in international renommierte
Forschergruppen ein. Das wird für junge Wissenschaftler eine sehr prägende
Zeit", sagt die Koordinatorin des Kollegs Dr. Christine Hellweg vom DLR. Als
Beispiel für eines dieser Forschungsprojekte dient das Thema
Weltraumphysiologie, das die Optimierung der physiologischen und biomechanischen
Parameter des Beinmuskeltrainings unter Schwerelosigkeit zum Ziel hat. In diesem
gemeinsamen Projekt mit der Deutschen Sporthochschule Köln werden neue Methoden
des Beinmuskeltrainings im All erforscht. Dabei kommt erstmalig ein Antrieb aus
der Robotik in Kombination mit einer Unterkörper-Unterdruckkammer zum Einsatz.
Durch die Schwerelosigkeit im All werden die Beinmuskeln der Astronauten
weniger stark durchblutet. Zudem sorgt die fehlende Schwerkraft für eine weniger
starke Beanspruchung der Beinmuskulatur. Diese Faktoren beeinflussen das
Training im All maßgeblich. Mit den neuen Trainingsmethoden sollen in der
Schwerelosigkeit die optimale Muskelbelastung und somit die bestmögliche
Blutversorgung der Beine erreicht werden. Dafür sind neue technische Lösungen
sowie ein tieferes Verständnis der Biomechanik und Physiologie notwendig, an
denen Ingenieure und Wissenschaftler aus der Medizintechnik, der Medizin, der
Biologie sowie den Sportwissenschaften forschen.
Interessenten für das neue Programm finden Informationen über potenzielle
Forschungsfelder in einer Broschüre des Instituts für Luft- und
Raumfahrtmedizin, die im Internet heruntergeladen werden kann. Die Themen für
mögliche Dissertationen sind vielfältig. Absolventen naturwissenschaftlicher
Studiengänge, der Psychologie, Sport- und Ernährungswissenschaften können sich
bis Ende Januar 2009 auf ein Stipendium bewerben.
|