Universum der Schwarzen Löcher
Redaktion
/ Pressemitteilung der Universität Erlangen-Nürnberg astronews.com
12. November 2008
Vier Jahre lang sollen junge Wissenschaftler europaweit
zusammen über Schwarze Löcher forschen. Das europäische Forschungsnetzwerk
Black Hole Universe wurde jetzt von der Europäischen Union bewilligt und
wird mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gefördert. Koordiniert wird das Netzwerk
vom Astronomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg aus.
Die Forschung über Schwarze Löcher wird in den
kommenden Jahren von der EU gefördert.
Bild: NASA |
Schwarze Löcher beflügeln nicht nur die Phantasie von Science Fiction-Autoren
und deren Publikum, sondern auch den Forschungselan von Astrophysikern. Die
Europäische Kommission fördert nun an der Universität Erlangen-Nürnberg ein
koordiniertes Trainingsnetzwerk mit dem Titel "Black Hole Universe",
also Universum der Schwarzen Löcher, mit insgesamt 2,5 Millionen Euro über einen
Zeitraum von vier Jahren.
Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen hier in der
astrophysikalischen Erforschung der Schwarzen Löcher unterstützt und bei
gemeinsamen Untersuchungs- und Ausbildungsaktivitäten angeleitet werden.
"Wir freuen uns sehr, von der Europäischen Kommission eine solche
Förderung zu erhalten", sagt Prof. Jörn Wilms von der Universität
Erlangen-Nürnberg, der für die Projektkoordination verantwortlich ist. "In
den nächsten vier Jahren erhoffen wir uns von dem Netzwerk Fortschritte bei
der Lösung einiger offener Fragen, zum Beispiel, wie astrophysikalische
Schwarze Löcher ihre hohen Leuchtkräfte produzieren und wie sie es schaffen,
Gas nahezu auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen."
Mit dem
Astronomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg kooperieren die
Universität Amsterdam in den Niederlanden, das italienische Nationalinstitut
für Astronomie, die Universität von Cagliari, die Sabanci Universität in der
Türkei, das französische Kernforschungszentrum Saclay, die Universität
Southampton und verschiedene weitere Institute in Europa und den USA.
Das
Trainingsnetzwerk wird im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Kommission
gefördert. Es wurde als eines von nur 60 Netzwerken aus insgesamt 900
eingereichten Anträgen ausgewählt. Gefördert werden können zehn Doktoranden
und Doktorandinnen und zwei Wissenschaftler nach der Promotion. Zusätzlich
werden drei internationale Schulen und eine internationale Konferenz aus dem
Bereich der Erforschung astrophysikalischer Schwarzer Löcher organisiert.
Schwarze Löcher geben den Astronomen bis heute noch Rätsel auf: Obwohl ihnen
im Grunde genommen nicht entkommt,
nicht einmal das Licht, können sie doch in ihrer Umgebung für gewaltige
Leuchtkräfte sorgen, die beispielsweise der Milliardenfachen Leuchtkraft der
Sonne entsprechen.
In dem
Trainingsnetzwerk sollen alle bekannten Arten Schwarzer Löcher untersucht
werden - von den Überresten der Entwicklung von Sternen bis hin zu den
Milliarden Sonnenmassen schweren Schwarzen Löchern in den Zentren der
Galaxien, die mit ihrer extremen Helligkeit eine große Rolle für die
Entwicklung des Universums spielen. So können sie die Bildung von Sternen in
den Galaxien beeinflussen, in denen sie sich befinden. Im Netzwerk werden
die Astronomen Teleskope auf der ganzen Erde und auf Satelliten benutzen, um
diese Prozesse zu studieren.
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