Wettersatellit registrierte Einschlag
von Stefan Deiters astronews.com
10. Oktober 2008
Am frühen Dienstagmorgen trat der Asteroid 2008 TC3 über dem
nördlichen Sudan in die Erdatmosphäre ein und explodierte. Das Ereignis, das von
Astronomen vorherberechnet worden war, konnte auch der Wettersatellit
Meteosat-8 verfolgen. Ein entsprechendes Bild wurde gestern von Eumetsat
veröffentlicht. Auch aus einer Maschine der Fluglinie KLM wurde das Ereignis
beobachtet.
Meteosat-8
registrierte den Einschlag am Dienstagmorgen.
Bild: Eumetsat [Großansicht] |
Über dem nördlichen Sudan gab es am frühen Dienstagmorgen ein
eindrucksvolles Himmelsspektakel: Ein kleiner Asteroid war gegen 4.46 Uhr MESZ
in die Erdatmosphäre eingedrungen, zu einem eindrucksvollen Feuerball geworden
und schließlich explodiert. Die Explosion in der Atmosphäre erreichte in etwa
die Stärke einer kleinen Atombombe. Das Aufleuchten des nur wenige Meter
durchmessenden Brockens wurde auch vom Rapid Scanning Service
des Wettersatelliten Meteosat-8 registriert, der von Eumetsat, der europäischen
Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, betrieben wird.
2008 TC3, so der Name des Asteroiden, wurde erst am Tag vor dem Einschlag, am
6. Oktober mit Hilfe eines Teleskops entdeckt, das Teil des Catalina Sky Surveys
ist, in dessen Rahmen systematisch nach erdnahen Asteroiden gesucht wird.
Astronomen gehen davon aus, dass Asteroiden in der Größe von 2008 TC3 mehrmals
im Jahr auf die Erdatmosphäre treffen und dort verglühen, doch war es im Fall
von 2008 TC3 erstmals gelungen, einen solchen Brocken vor dem Eindringen in die
Erdatmosphäre aufzuspüren und den Ort des Eintauchens vorherzuberechnen.
Die Vorhersagen der Astronomen erwiesen sich als außerordentlich präzise und
konnten sogar von unabhängigen Beobachtern bestätigt werden: Ein Meteorologe des
niederländischen Wetterdienstes hatte nämlich einen Vertreter der Fluglinie Air
France-KLM in Amsterdam-Schiphol über die Möglichkeit informiert, dass am
Dienstagmorgen ein Feuerball über dem nördlichen Afrika zu sehen sein könnte.
Tatsächlich konnte die Besatzung einer KLM-Maschine, die sich etwa 1.400
Kilometer südwestlich des vorhergesagten Einschlagpunktes befand, zur fraglichen
Zeit einen kurzen Lichtblitz beobachten.
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