Die Perseiden kommen
von Stefan Deiters astronews.com
5. August 2008
Der August erfreut alle Sternenfreunde mit einem der wohl
zuverlässigsten und eindrucksvollsten Sternschnuppenströme des Jahres - den
Perseiden. In diesem Jahr dürften sich die meisten Sternschnuppen zwischen
dem 9. und dem 13. August beobachten lassen. Der Höhepunkt wird in der Nacht vom
11. auf den 12. August erwartet. Dann können mit etwas Glück bis zu hundert
Sternschnuppen in der Stunde zu sehen sein.

Eine Sternschnuppe der Perseiden aufgenommen mit einer Kamera
der ESA.
Bild:
ESA/RSSD - Koschny |
"Die beste Zeit zur Beobachtung ist vor Anbruch der Morgendämmerung am 12.
August", erklärt Bill Cooke vom Meteoroid Environment Office der NASA
am Marshall Space Flight Center. "Dann sollte es zahlreiche
Sternschnuppen geben, vielleicht ein bis zwei pro Minute."
Wer die Perseiden beobachten will, muss zunächst am Himmel das Sternbild
Perseus ausfindig machen, denn genau aus dem oberen Bereich dieses Sternbilds
scheinen die Sternschnuppen zu kommen. Perseus liegt unterhalb des bekannten
Sternbilds Kassiopeia, dem so genannten Himmels-W. Die Perseiden sind schon ab
Ende Juli aktiv, ihren Höhepunkt, also die meisten Sternschnuppen pro Stunde,
erreichen sie in diesem Jahr zwischen dem 9. und 13. August. Das Maximum dürfte
in der Nacht vom 11. auf den 12. August liegen. Dabei können über 100 Meteore
pro Stunde zu sehen sein.
Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen
Kometenschweif die Erde immer im Juli und August gerät. Der Komet selbst ist
weit von der Erde entfernt - zur Zeit jenseits der Uranusbahn - und kommt erst
2126 wieder in Erdnähe. Den letzten Besuch im inneren Sonnensystem machte Swift-Tuttle
Ende 1992. Die eindrucksvollen Leuchterscheinungen entstehen, wenn die winzigen
Staubpartikel auf der Bahn des Kometen mit einer Geschwindigkeit von fast
200.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eindringen. Am intensivsten
ist der Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des
Kometenschweifs durchläuft. Im Volksmund werden die Perseiden auch
Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück,
der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
Der Meteorsturm ist übrigens in der zweiten Nachthälfte deutlich besser zu
beobachten. Man sollte auf jeden Fall versuchen, sich abseits von städtischen
Lichtern aufzuhalten, um mehr von dem Schauspiel zu haben. Und wer partout keine
Sternschnuppen sieht, der kann zur gleichen Zeit beobachten, wie im Sternbild
Schützen der Mond dem Riesenplaneten Jupiter begegnet. Dies sollte sogar aus der
Großstadt zu sehen sein.
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