Blick auf einen
sterbenden Stern
von Stefan Deiters astronews.com
4. März 2008
Das Hubble Heritage Team, das regelmäßig
eindrucksvolle Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops veröffentlicht,
bietet mit dem heute präsentierten Bild einen faszinierenden Blick auf einen
sterbenden Stern. Die Hubble-Aufnahme des Planetarischen Nebels in
4.300 Lichtjahren Entfernung beeindruckt durch zahlreiche Details, die bei
früheren Beobachtungen nicht zu sehen waren.

Hubbles Blick auf den Planetarischen Nebel NGC
2371.
Foto: NASA, ESA und das Hubble
Heritage Team (STScI/AURA) [Großansicht] |
Das von Hubble beobachtete Objekt mit der Bezeichnung NGC
2371 ist ein sogenannter Planetarischer Nebel, also der glühende Überrest eines
sonnenähnlichen Sterns. Die als heller Punkt im Zentrum erkennbare Sonne hat am
Ende ihrer Rote-Riesen-Phase ihre äußeren Hüllen ins All abgestoßen und diese
durch ihre intensive ultraviolette Strahlung zum Leuchten angeregt. Auch unsere
Sonne wird einmal zum Planetarischer Nebel werden, bevor sie schließlich als
Weißer Zwerg endet.
Das jetzt veröffentlichte Hubble-Bild zeigt eindrucksvolle Details
des Nebels, wie beispielsweise die pinkfarbenen Wolken, die auf
gegenüberliegenden Seiten des Sterns zu finden sind. Ihre Farbe verrät, dass sie
- im Vergleich zum Gas um sie herum - relativ kalt und dicht sind.
Man findet noch mehrere solche kleiner pinkfarbener Punkte, die jeweils auf
gegenüberliegenden Seiten des Sterns liegen. Die Wissenschaftler vermuten, dass
sie Anzeichen dafür sind, dass der Stern Gas in eng gebündelten Strahlen ins All
geschossen hat. Die Astronomen sprechen dabei von einem Jet. Dieser muss in den
vergangenen paar Tausend Jahren seine Richtung geändert haben. Weshalb er dies
getan hat, ist den Astronomen noch nicht klar, es könnte aber sein, dass es noch
einen unsichtbaren Begleitstern gibt, der für die Richtungsänderungen
verantwortlich ist.
Planetarische Nebel sind nach astronomischen Maßstäben äußerst kurzlebige
Phänomene. Auch NGC 2371 wird sich in einigen Tausend Jahren aufgelöst haben.
Der Zentralstern wird immer weiter abkühlen und schließlich zum Weißen Zwerg
werden.
Bei dem Bild handelt es sich um eine Falschfarben-Aufnahme: Die rote Farbe
steht für Schwefel und Stickstoff, grün für Wasserstoff und blau für Sauerstoff.
Die Daten stammen aus dem November 2007.
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