Seltener
Vorüberflug am Dienstag
von Stefan Deiters astronews.com
24. Januar 2008
Astronomen warten gespannt auf den Vorüberflug des
Asteroiden 2007 TU24, der am kommenden Dienstag in einem Abstand von nur etwas
mehr als 500.000 Kilometern die Erde passieren wird. Es ist der dichteste
Vorüberflug eines bekannten Asteroiden dieser Größe für lange Zeit. 2007 TU24
hat einen Durchmesser von maximal 610 Metern und wurde im Oktober letzten Jahres entdeckt.
Glücksfall für die Astronomen: Am Dienstag kommt der Asteroid 2007 TU24
(hier nicht im Bild) der Erde relativ nahe.
Bild: NSSDC / NASA / Montage: astronews.com |
Astronomen verfolgen derzeit gespannt die Bahn des Asteroiden 2007
TU24, eines Brockens mit einem Durchmesser von vermutlich zwischen 150 und 610
Metern. Er wird sich der Erde um 9.33 Uhr MEZ des 29. Januar bis auf 537.500 Kilometern
nähern und sollte dabei auch für Amateurastronomen mit einem Teleskop mittlerer
Größe zu beobachten sein.
Der Asteroid 2007 TU24 wurde am 11. Oktober 2007 im Rahmen des Catalina Sky
Surveys entdeckt, einem Projekt, das gezielt nach Asteroiden sucht, die der
Erde gefährlich werden könnten. Astronomen der Near-Earth Object (NEO)
Program Office der NASA am Jet Propulsion Laboratory haben durch genaue
Bestimmung der Bahndaten des Asteroiden inzwischen festgestellt, dass 2007 TU24
keine Gefahr für die Erde darstellt.
"Dieses wird der dichteste Vorüberflug eines bekannten Asteroiden dieser
Größe bis 2027 sein", unterstreicht Don Yeoman, Leiter des NEO Office der NASA.
"Bei der dichtesten Annäherung wird der Asteroid aber immer noch etwa 1,5-mal
weiter von der Erde entfernt sein als unser Mond, so dass kein Grund zur
Besorgnis besteht. Eher das Gegenteil ist der Fall: Mutter Natur gibt uns hier
eine einmalige Gelegenheit, wissenschaftliche Beobachtungen zu machen."
Auch Amateurastronomen können mit etwas Glück 2007 TU24 beobachten: Der
Asteroid sollte in der Nacht vom 29. Januar auf den 30. Januar eine Helligkeit
von immerhin 10,3 Magnituden erreichen. Er ist damit etwa 50-mal leuchtschwächer
als ein Objekt, das man gerade noch mit dem bloßem Auge beobachten kann. Mit
einem Amateurteleskop mittlerer Größe sollte eine Beobachtung aber möglich sein.
Rund um die Erde haben die Astronomen inzwischen auch Radarbeobachtungen des
Objektes geplant, unter anderem mit dem Arecibo Observatory. Durch die
Beobachtungen könnte es gelingen, ein dreidimensionales Bild des Brockens zu
rekonstruieren, so dass man einen besseren Eindruck davon bekommt, was da in der
kommenden Woche an der Erde vorüberrauschen wird.
Astronomen gehen davon aus, dass ein Objekt der Größe von 2007 TU24 etwa alle
fünf Jahre so nah an der Erde vorüberfliegt. Zwischen zwei Einschlägen eines
solchen Brockens auf der Erde vergehen nach Berechnungen der Wissenschaftler im
Durchschnitt 37.000 Jahre.
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