Jubiläum für Saturnsonde
Redaktion /
Pressemitteilung des DLR astronews.com
15. Oktober 2007
10 Jahre lang ist die Saturnsonde Cassini nun schon
unterwegs: Am 15. Oktober 1997 starteten Cassini und der Titanlander
Huygens vom amerikanischen Cape Canaveral aus zum Saturns. Dort
erkundet Cassini nun seit mehr als drei Jahren den Planeten, sein
Ringsystem und seine Monde. Ein Ende der Mission ist bislang nicht in Sicht, die
bisherigen Ergebnisse beschreiben die Wissenschaftler als "schlicht
phantastisch".
Mit einem
spektakulären Nachtstart am Cape Canaveral
begann vor zehn Jahren die fast siebenjährige
Reise der Mission Cassini-Huygens zum
Ringplaneten Saturn und seinen Eismonden. Foto:
NASA |
Am 15. Oktober 1997 begann eine der aufregendsten Missionen zur Erforschung des Sonnensystems: Am Cape Canaveral hob eine
Titan 4B-Trägerrakete mit einer omnibusgroßen, fast sieben Meter hohen und mehr als fünfeinhalb Tonnen schweren Fracht ab und entschwand in den Nachthimmel über Florida: Wenig später beschleunigte eine
Centaur-Oberstufe die Raumsonde Cassini-Huygens und brachte sie auf ihren Weg zum Saturn, dem zweitgrößten Planeten des Sonnensystems – mit seinen markanten Ringen und zahlreichen Eismonden ein Sonnensystem en miniature.
Nach fast sieben Jahren schwenkte das amerikanisch-europäische Sondenpaar am 1. Juli 2004 in eine Umlaufbahn um den Saturn ein.
"Was Cassini und Huygens seither an Bildern und Messdaten zur Erde gefunkt haben, ist schlicht phantastisch", bewertet Prof. Dr. Ralf Jaumann vom Berliner DLR-Institut für Planetenforschung den Erfolg der Mission:
"Die Sonde hat auf vielfältige Weise unser Bild von den Körpern im äußeren Sonnensystem geradezu revolutioniert", sagt Jaumann.
Bereits in den 1980er-Jahren hatte die amerikanische Weltraumbehörde NASA nach dem großen Erfolg der beiden
Voyager-Vorbeiflüge am Saturn mit den Planungen weiterer Missionen begonnen. Der Nachfolger
Cassini-Huygens ist das bislang vielseitigste Unternehmen zur Erforschung des Sonnensystems. Wegen des großartigen Verlaufs wird die NASA demnächst die Fortsetzung der Mission über das Jahr 2008 hinaus bekannt geben. Die Vorbereitungen für zahlreiche weitere, nahe Vorbeiflüge an den Eismonden bis ins Jahr 2010 laufen bereits auf Hochtouren. Doch auch für die Zeit danach existieren schon Pläne für eine Fortführung.
Hauptziel wäre dann eine weitere Erforschung des Mondes Titan.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist mit mehreren Wissenschaftlern an
dem Projekt Cassini-Huygens beteiligt, unter anderem an zwei Experimenten mit Spektrometern. Auch wirkte das DLR maßgeblich an der Entwicklung und dem Bau eines Instruments der Max-Planck-Gesellschaft zur Messung von kosmischem Staub mit, neben einem britischen Magnetometer das zweite, nichtamerikanische Experiment. Außerdem ist das DLR für die Planung von Aufnahmen während der Nahvorbeiflüge an vier Eismonden mitverantwortlich. Die Raumfahrt-Agentur des DLR in Bonn-Oberkassel fördert ferner die an der Mission beteiligten Forscher an deutschen Universitäten und Max-Planck-Instituten.
Mehr als 250 Forscher aus 17 Nationen sind mit ihren Teams in Cassini und
Huygens involviert. Deutschland ist zum einen über die Mitgliedschaft in der ESA an der Mission beteiligt, deren Hauptbeitrag
Huygens etwa ein Viertel der Missionskosten von insgesamt gut zwei Milliarden US-Dollar ausmacht. Die italienische Weltraumorganisation ASI (Agenzia Spaziale Italiana)
steuerte die Antenne bei. Zum anderen fördert die Raumfahrt-Agentur des DLR die
deutschen wissenschaftlichen Beteiligungen am Projekt.
|