Spirit und Opportunity fahren wieder
von Stefan Deiters astronews.com
28. August 2007
Die beiden Marsrover Spirit und Opportunity,
die fast zwei Monate lang einen heftigen Staubsturm auf dem Mars abwettern
mussten, haben offenbar das Schlimmste überstanden: Sowohl Spirit als
auch Opportunity sind inzwischen schon wieder ein
Stückchen gefahren. Optimal sind die Bedingungen aber immer noch nicht.
Dieses Bild
machte Opportunity nach seiner ersten Fahrt nach
über sechs Wochen am 21. August 2007.
Bild:
NASA / JPL / Caltech [Großansicht] |
Der am schlimmsten betroffene Marsrover Opportunity wurde
bereits vor einer Woche etwa 13 Meter in Richtung des Randes des
Victoria-Kraters bewegt. Zuvor hatte sich der Himmel etwas aufgeklart. "Die
Wetterbedingungen und damit auch die Energieversorgung für beide Rover
verbessert sich ständig, allerdings nur sehr langsam", erklärt John Callas,
Projektmanager für die Rover am NASA Jet Propulsion Laboratory.
Die Energie, die die Solarzellen produzieren, reicht aber inzwischen aus, um
wieder täglich mit der NASA zu kommunizieren. Opportunity hatte einige
Zeit nur alle drei bis vier Tage Kontakt zur Erde aufgenommen, um so Strom zu
sparen (astronews.com berichtete). Seit einiger Zeit haben in der Nähe der Rover keine Stürme mehr Staub in
die Atmosphäre aufgewirbelt, so dass der Himmel nach und nach wieder heller
wird. Allerdings können noch Monate vergehen, bis der Himmel wieder ganz klar
ist, da durch die Stürme sehr viel feines Material hoch in die Atmosphäre
gelangt ist.
Mit dem Ende der Stürme ist die Gefahr somit nicht vorüber: Der Staub setzt
sich nämlich auch auf den Solarzellen der Rover ab, so dass die Staubschicht auf
den Zellen weiterhin die Stromversorgung beeinträchtigen kann, auch wenn der
Himmel langsam aufklart. Am Donnerstag vergangener Woche produzierten die
Solarzellen von Opportunity 300 Wattstunden. Das ist zwar mehr als doppelt so viel wie
während des Höhepunkts des Sturms, aber immer noch weniger als die Hälfte als
vor dem Sturm.
Bereits am 21. August hatte das Roverteam Opportunity etwas dichter an den
Rand des Victoria-Kraters gefahren. Zum einen sollte so die Beweglichkeit des
Rovers überprüft werden, zum anderen schaffte sich die NASA so die Möglichkeit,
den Rover bei Bedarf auf den schiefen Kraterabhang zu fahren. Hätte sich mehr
Staub auf den Solarzellen angesammelt, könnte dort - wegen der besseren Position
zur Sonne - mehr Energie gewonnen werden. Aufkommender Wind hat am nächsten Tag
allerdings einiges an Staub weggeblasen, wodurch die
Energieversorgung um zehn Prozent erhöht wurde. Man ist deswegen erst einmal
nicht weiter Richtung Krater gefahren.
Das Roverteam hofft aber immer noch, möglichst bald mit Opportunity in den
Krater hinunterfahren zu können. Wann mit der Fahrt begonnen wird, hängt aber von einer genauen
Untersuchung über die Auswirkungen des Staubs auf die Instrumente und der
Energieversorgungslage ab.
Staub auf der Linse einer Kamera von Spirit sorgt für etwas verschwommene
Bilder, die aber dank einer Bildkorrektur-Software kein zu großes Problem
darstellen. Auch die Solarzellen von Spirit produzieren derzeit 300 Wattstunden
Strom pro Tag. Am 23. August wurde Spirit um insgesamt 42 Zentimeter bewegt, um
einen Stein untersuchen zu können.
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