Starthilfe für deutsche Entwicklungen
Redaktion /
DLR-Pressemitteilung astronews.com
24. August 2007
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat gestern mit
der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos ein Memorandum unterzeichnet,
durch das in Deutschland entwickelte Satelliten und Instrumente,
an Bord russischer Raketen und Sonden ins All gelangen können. Auch das erste
Instrument,
das im Rahmen des Programms starten soll, steht schon fest.
Basis für weitere Entwicklungen: der
Mini-Satellit BIRD.
Bild: DLR |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die russische Raumfahrtagentur
Roskosmos haben gestern ein Memorandum of Understanding zum Programm "On Orbit Verification" (OOV) unterzeichnet. In diesem Abkommen haben sich beide Seiten über die Umsetzung von Projekten zur Technologieerprobung auf Basis des deutschen OOV-Programms verständigt.
Mit dem OOV-Programm sollen Verifikationsflüge ermöglicht werden, um innovative Techniken und Technologien unter realen Weltraumbedingungen zu verifizieren und deren Funktion zu demonstrieren. Dabei geht es zum einen um die Entwicklung und den Start der eigenständigen deutschen Kleinsatellitenplattform TET (Technologieerprobungsträger) auf der Basis des im DLR entwickelten BIRD-Satellitensystems (Bispectral Infra-Red Detection) und zum anderen um die Bereitstellung von Mitfluggelegenheiten für neu entwickelte deutsche Geräte auf anderen Satelliten.
Die derzeit aussichtsreichsten Startoptionen für TET befinden sich auf russischen
Fregat-Oberstufen. Sie sind ein wichtiges Element des russischen Raumfahrtprogramms und können ein großes Spektrum verschiedener Satelliten und Raumflugkörper sowohl mit der Trägerrakete
Soyuz, als auch mit Zenith in eine Erdumlaufbahn bringen. Entwicklungsbetrieb und Hersteller der
Fregat ist die wissenschaftliche Produktionsvereinigung NPO S. A. Lawotschkin aus Chimki bei Moskau.
Das erste deutsche Gerät, das im Rahmen des OOV-Programms für einen Mitflug auf dem russischen Radioastron-Satelliten
Spektr R ausgewählt wurde, ist ein Weltraummüll- und Mikrometeroiden-Detektor des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut in Freiburg. Ein entsprechender Vertrag zwischen NPO Lawotschkin
und dem DLR wurde ebenfalls gestern unterzeichnet.
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