Atlantis sicher in Kalifornien gelandet
von Stefan Deiters astronews.com
25. Juni 2007
Die US-Raumfähre Atlantis ist am Freitagabend ohne
Probleme von ihrer rund zweiwöchigen Mission zur Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Wegen schlechten
Wetters in Florida landete das Space Shuttle allerdings auf dem kalifornischen
Luftwaffenstützpunkt Edwards und wird im Laufe der Woche per Flugzeug zu ihrem
Startplatz in Florida zurückgebracht.

Landung der Atlantis in Florida.
Foto: NASA / Tony Landis |
Wie bereits am Samstagmorgen in unserem Missionslog gemeldet landete die
Atlantis ohne Probleme am Freitagabend um 21.49 Uhr MESZ auf dem kalifornischen
Luftwaffenstützpunkt Edwards. Auf einer Pressekonferenz nach der Landung
unterstrich William Gerstenmaier von der NASA, dass die Herausforderungen, denen
sich Crew und Bodenpersonal während der Mission hätten stellen müssen, zugleich
wertvolle Erfahrungen für zukünftige Aufgaben gewesen wären. "Ich ziehe meinen Hut vor
dem Team, dass wirklich eine unglaubliche Mission abgeliefert hat."
Die Astronauten kehrten am Samstag zu ihrer Heimatbasis, dem Johnson Space Center in Houston,
zurück. Die Atlantis wird in der kommenden Woche Huckepack auf einem
Spezialflugzeug zum Kennedy Space Center in Florida gebracht, wo sofort
mit den Vorbereitungen der nächsten Mission der Atlantis, STS-122, begonnen
werden soll, die für Ende des Jahres geplant ist.
Die Atlantis-Mission begann am 9. Juni. Zwei Tage später erreichte die
Raumfähre die ISS, wo sich die Astronauten unmittelbar an die Installation eines
neuen Strukturelementes der Raumstation machten. Das Element verfügt auch über
neue Sonnensegel, dank derer die ISS nun über ausreichend Energie zur Versorgung
der weiteren Module verfügt, die noch an die Station andocken sollen. Zudem
wurde, zunächst mit einigen Schwierigkeiten, ein anderes Sonnensegel
zusammengefaltet, das an einem Bauteil befestigt ist, das bei eine zukünftigen
Mission woanders angebracht werden soll.
Insgesamt führten die Astronauten vier Arbeitseinsätze im Weltraum aus, einen
mehr als ursprünglich geplant. Grund für den zusätzlichen Arbeitseinsatz war
eine notwendig gewordenen Reparatur an der Isolierung eines
Manövriertriebwerkes des Shuttles. Mit der Atlantis kehrte mit Missionsspezialistin Suni Williams
auch eine neue Rekordhalterin zur Erde zurück: Williams befand sich seit
Dezember 2006 an Bord der ISS und ist seit dem 16. Juni die Frau, die den
längsten Aufenthalt im All für sich verbuchen kann. Sie wurde nun von Clayton Anderson
abgelöst, der fortan als Flugingenieur auf der ISS Dienst tut.
Mit der Landung hat die Atlantis insgesamt 194 Tage, 18 Stunden und 58
Minuten im All verbracht.
STS-117 war der 118. Shuttle-Flug und die 21. Mission zur ISS. Der nächste Flug
zur ISS ist für den August vorgesehen.
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