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ASTROBIOLOGIE
Moleküle des Lebens überall?
von Stefan Deiters
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13. Oktober 2005

Als das Weltraumteleskop Spitzer im All komplexe organische Moleküle fand, interessierte dies zunächst nur die Astronomen, nicht aber so sehr die Astrobiologen. Den entdeckten Verbindungen schien nämlich der für die Entstehung von Leben entscheidende Stickstoff zu fehlen. Neue Analysen zeigen aber jetzt, dass die meisten der entdeckten organischen Verbindungen tatsächlich Stickstoff enthalten.

M81

Die Spiralgalaxie M81 in einer Spitzeraufnahme (oben). Das rote Infrarotlicht stammt von stickstoffhaltigen polyzyklischen Kohlenwasserstoffen (unten, blau: Kohlenstoff, rot: Stickstoff, gelb: Wasserstoff) Foto/Bild: NASA

stickstoffhaltiger polyzyklischer Kohlenwasserstoff

"Unsere Forschungen zeigen, dass ein Stoff, der entscheidend für die Biochemie ist, im Universum häufig vorkommt", fasst Douglas Hudgins vom NASA Ames Research Center die Arbeit des Teams zusammen. "Mit Hilfe des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer konnte man nachweisen, dass es in jedem Winkel unserer Galaxie komplexe organische Moleküle gibt, nämlich polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Das war für Astronomen zwar sehr interessant, für Astrobiologen, die nach Leben außerhalb der Erde suchen, allerdings recht langweilig. Normale PAKs sind nämlich in der Biologie nicht wirklich wichtig." Doch jetzt wurden die Astrobiologen aufmerksam: "Unsere Arbeit zeigt jetzt aber, dass der Großteil dieser PAKs über Stickstoff verfügen. Das ändert alles."

Dem stimmt auch Loius Allamandola zu, der als Astrochemiker am Ames Research Center arbeitet: "Die Stoffe, die für die Chemie des Lebens wichtig sind, einschließlich der DNA, basieren auf Molekülen die Stickstoff enthalten. So ist etwa Chlorophyll, also die Substanz, die es den Pflanzen erlaubt Photosynthese zu betreiben, ein gutes Beispiel für diese Gruppe von Stoffen, die stickstoffhaltige polyzyklische Kohlenwasserstoffe genannt werden. Sie entstehen ironischerweise gerade in sterbenden Sternen, so dass also der Tod einer Sonne für neue Saat des Lebens sorgt."

Das NASA-Team hat nun in Laborexperimenten diese stickstoffhaltigen polyzyklischen Kohlenwasserstoffe untersucht, um herauszufinden, wie der Fingerabdruck dieser Stoffe im Infraroten aussieht. Dann führten sie Computersimulation durch und kamen so zu dem Schluss, dass ein Großteil der beobachteten PAKs tatsächlich die interessantere Form mit Stickstoff ist.

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