"Zehnter Planet" hat einen Mond
von Rainer Kayser
5. Oktober 2005
Planet oder nicht Planet - darüber diskutieren Öffentlichkeit und
Astronomen im Falle des Kuiper-Gürtel-Objektes 2003 UB313 seit seiner
Entdeckung. Nun wurde ein neues Detail der eisigen Welt am Rande unseres
Sonnensystems bekannt: Der sogenannte "zehnte Planet" verfügt über einen Mond.
Kann man ihm jetzt den Planetenstatus noch verwehren?
So stellt sich ein Künstler die neu entdeckte Welt am Rand
unseres Sonnensystems vor. Bild: NASA / JPL-Caltech |
Der unlängst entdeckte "zehnte Planet" unseres Sonnensystems besitzt einen Mond. Amerikanische Astronomen haben den Begleiter des Himmelskörpers mit dem zehn Meter großen Keck-Teleskop aufgespürt. Der Mond besitzt nach Angaben der Forscher einen Durchmesser von 250 Kilometern, das ist etwa ein Zehntel des Durchmessers seines Planeten.
Die Entdeckung des "zehnten Planeten" 2003 UB313 war Ende Juli von Michael Brown vom Caltech und Chad Trujillo vom Gemini Observatory bekannt gegeben worden. Die beiden Astronomen gehören auch zu dem Team, dass nun den Trabanten von 2003 UB313 aufgespürt hat.
2003 UB313 ist ein Mitglied des so genannten Kuiper-Gürtels, der sich von der Neptunbahn aus über die Bahn des neunten Planeten Pluto hinaus weit ins All erstreckt. Da 2003 UB313 größer als Pluto ist, sind viele Astronomen der Ansicht, dem Himmelskörper gebühre auch der Status eines Planeten. Andererseits vermuten die Wissenschaftler, dass es im Kuiper-Gürtel noch viele Objekte geben könnte, die größer als Pluto sind.
Manche Astronomen würden deshalb lieber Pluto den Planetenstatus entziehen und den bisherigen neunten Planeten künftig schlicht als Kuiper-Gürtel-Objekt in ihren Büchern führen.
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2003 UB313, Michael Browns Webseite über das neu entdeckte
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