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METEORE
Kosmischer Staub beeinflusst Klima
von Rainer Kayser
25. August 2005

Eine Sternschnuppe am Himmel ist für die meisten Menschen ein Glücksbringer. Wissenschaftler der Australian Antarctic Division haben nun die Rauchspur eines Meteors genauer untersucht und dabei eine überraschende Entdeckung gemacht: Die Überreste, die so ein kosmischer Besucher in der Atmosphäre hinterlässt, könnten unser Klima beeinflussen.

Feuerkugel

Leuchtspur eines Meteors (unten im Bild), der 2002 in Bayern niederging, aufgenommen von der Feuerkugelnetz-Station Streitheim bei Augsburg. Foto: DLR [mehr über diesen Meteor]

Sternschnuppen verglühen nicht vollständig in der Atmosphäre: Ihre Überreste regnen als Staub auf die Erde herab. Diese kosmischen Staubkörner sind erheblich größer als vermutet und können deshalb einen bisher unterschätzten Einfluss auf das Klimageschehen haben, berichtet ein internationales Forscherteam in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts Nature. Den Wissenschaftlern gelang erstmals die genaue Untersuchung einer von einem Meteor zurückgelassenen Rauchspur.

"Unsere Ergebnisse widersprechen der üblichen Ansicht, dass die Masse größerer Meteoroide durch Verglühen in nanometergroße Teilchen konvertiert wird", so Andrew Klekociuk von der Australian Antarctic Division in Kingston und seine Kollegen aus Kanada und den USA. Stattdessen zeigen die Messungen seines Teams, dass die kosmischen Gesteinsbrocken Staubkörner in Mikrometergröße hinterlassen - bis zu 20 Mikrometer groß.

Als Meteoroide bezeichnen Astronomen kleine, sandkorn- bis metergroße Felsbrocken im Weltall. Wenn solche Kleinkörper in die irdische Lufthülle eindringen, verglühen sie und hinterlassen eine Leuchtspur am Himmel - eine Sternschnuppe, in der Fachsprache Meteor genannt.

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Während Bruchstücke größerer Meteoroide den Erdboden als "Meteorite" erreichen können, verdampfen Objekte kleiner als etwa zehn Zentimeter meist vollständig. "Über das Schicksal der verdampften Materie herrschte bislang Unklarheit", so Klekociuk, "doch nach der gängigen Theorie sollten sie zu nanometergroßen Staubteilchen kondensieren."

Klekociuk und Kollegen gelang es, die verdampfte Materie eines am 3. September 2004 verglühten Meteoroiden genau zu untersuchen. Der Brocken besaß eine Masse von rund einer Million Kilogramm und setzte eine Energie von 13 bis 28 Kilotonnen TNT frei - das entspricht etwa der Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe. Die Messungen von Klekociuk und seinem Team zeigen, dass die in der Rauchspur des Meteoroiden zurückgebliebenen Staubteilchen um das Tausendfache größer sind als von der Theorie vorhergesagt.

"Dieser Staub schwebt vermutlich über Wochen oder gar Monate in der Atmosphäre", so die Forscher. Er könnte deshalb einen signifikanten, bislang unterschätzten Einfluss auf die Wolkenbildung und auf die Rückstrahlung von Sonnenlicht durch die Atmosphäre haben.

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