Erster
Blick auf den Zielkometen
von Rainer Kayser
3. Dezember 2003
Vorweihnachtliche Bescherung für das Team der
NASA-Sonde Stardust: Deutlich eher als erwartet, konnte die Sonde
ihr Ziel, den Kometen Wild 2, aufspüren, den sie in rund einem Monat
überfliegen soll. Mit den Daten dürften die Wissenschaftler das Raumschiff
nun deutlich näher an ihr Ziel manövrieren können, als es bei einer
späteren Entdeckung möglich gewesen wäre.

Der Komet Wild 2 im Blick von Stardust. Die anderen drei
markierten Sterne werde von der Sonde zur Navigation benutzt.
Unten ein Vergrößerung. Foto: NASA/JPL |
Wie jetzt bekannt wurde, hat die amerikanische Kometensonde Stardust zur
Überraschung der Forscher bereits Mitte November erste Bilder ihres
Ziels, des Kometen Wild 2, geliefert. Eigentlich hatten die
Wissenschaftler erst für Anfang Dezember damit gerechnet, dass das Ziel
der Mission von der Kamera der Sonde erfasst werden kann. Stardust soll
am 2. Januar an dem Kometen vorbeifliegen, dort Materie aus dessen Gas-
und Staubhülle einsammeln und dann zur Erde zurücktransportieren. Die
frühe Sichtbarkeit des Kometen erleichtert es nach Aussagen der
Forscher, die Sonde möglichst nahe an den Himmelskörper heranzuführen.
"Ich konnte es zunächst gar nicht glauben, als ich diese Bilder sah",
erklärt Missions-Navigator Shyam Bhaskaran. "Wir haben überhaupt noch
nicht damit gerechnet, den Kometen zu sehen - aber da war er, fast genau
am erwarteten Ort!" Die Entfernung der Raumsonde vom Kometen betrug zum
Zeitpunkt der Aufnahme noch 25 Millionen Kilometer.
Im Gegensatz zu anderen Himmelskörpern lässt sich die Bahn von Kometen
nicht mit absoluter Genauigkeit vorhersagen. Durch den Ausstoß von Gas
kann die Bahn immer wieder kleine Änderungen erfahren. Deshalb ist die
frühe Entdeckung von Wild 2 für die Stardust-Mission ein großer Vorteil,
so Bhaskaran: "Ohne diese Aufnahmen könnten wir uns dem Kometen kaum
dichter als einige tausend Kilometer nähern. Nun können wir ihn
vermutlich in einer Höhe von etwa 300 Kilometern überfliegen."
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Stardust,
Seite am NASA Jet Propulsion Laboratory |
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