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Chance für japanische Marssonde
von Stefan Deiters
astronews.com
25. November 2003
Meldungen
über einen bevorstehenden Absturz der japanische Marssonde Nozomi haben
vor kurzem Planetenforscher beunruhigt. Jetzt widersprach die japanische
Raumfahrtagentur JAXA den veröffentlichten Berichten: Die Chance einer Kollision
liege bei gerade einmal einem Prozent.

Die japanische Marssonde Nozomi.
Bild:
JAXA/ISAS |
Die Wahrscheinlichkeit, dass die japanische Raumsonde Nozomi Mitte
Dezember 2003 auf den Mars stürzt, liegt bei etwa einem Prozent. Mit dieser
Mitteilung widersprach die japanische Raumfahrtagentur JAXA Presseberichten, die
von einem bevorstehenden Absturz der Sonde und einer damit verbundenen
Verseuchung des Mars mit irdischen Bakterien berichteten (astronews.com
berichtete). Nach Angaben von JAXA wird Nozomi am 14. Dezember den Mars
in einem Abstand von 894 Kilometern passieren. Der Wahrscheinlichkeit des
Absturzes - nach JAXA-Angaben ein Prozent - ergibt sich aus möglichen Fehlern in
der Orbit-Berechnung der Sonde.
Trotzdem sind diese Tage kritisch für die Nozomi-Mission: Gelingt es den
Technikern nicht, die Probleme mit dem Antriebssystem zu lösen, wird das
Flugkontrollteam versuchen, die Sonde so weit wie möglich vom Mars wegzulenken.
Sie würde dann wieder den Einflussbereich des roten Planeten verlassen und
weiter um die Sonne kreisen. Gelingt den Technikern die Reaktivierung der
Systeme der Sonde in letzter Minute, kann Nozomi in einen Orbit um den
Mars einschwenken und mit ihrem Forschungsauftrag beginnen.
Nach JAXA-Angaben wird erst um den 10. Dezember herum klar sein, ob die
Rettungsversuche erfolgreich waren oder nicht. Man wolle, so ein Statement auf
der Webseite der Organisation, bis zum letzten Moment alles was möglich ist
versuchen, um die Sonde zu retten. Nozomi (oder auch Planet-B) ist die
erste japanische Marssonde und wurde 1998 gestartet.
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