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PIONEER 10
Abschied vom Weltraumveteranen
von Stefan Deiters
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27. Februar 2003

Nach mehr als 30 Jahren ist die Mission der Sonde Pioneer 10 nun endgültig zu Ende: Ein letztes, sehr schwaches Signal des Weltraumveteranen empfing die NASA über ihr Deep Space Network am 22. Januar. Weitere Versuche zur Kontaktaufnahme soll es nicht geben.



Pioneer 10: 30 Jahre im Dienst der Forschung. Bild: NASA

Ingenieure der NASA gehen davon aus, dass die Energiequelle der Sonde verbraucht ist und Pioneer 10 deswegen nicht mehr über ausreichend Strom verfügen dürfte, um mit der Erde Kontakt aufzunehmen. Das Deep Space Network der NASA, eine Reihe von riesigen Radioschüsseln, die über den ganzen Globus verteilt sind, hat während der letzten geplanten Kontaktaufnahme am 7. Februar keinerlei Signale mehr von Pioneer 10 empfangen. Bei den vorherigen Kontaktversuchen, einschließlich des letzten Kontaktes am 22. Januar, waren die Signale schon sehr schwach. Außerdem wurden keine Telemetrie-Daten mehr empfangen. Dies gelang zum letzten Mal am 27. April des letzten Jahres. Die NASA plant keine weiteren Kontaktversuche zu Pioneer 10.

"Pioneer 10 war ein wirklicher Pionier im wahrsten Sinne des Wortes", so Dr. Colleen Hartman von der NASA. "Nachdem die Sonde Mars passiert hatte, drang sie in Bereiche vor, die nie zuvor von einer von Menschen gebauten Sonde durchflogen worden sind. Damit gehört Pioneer 10 zu den historisch bedeutsamsten und wissenschaftlich ertragreichsten Missionen aller Zeiten." Pioneer 10 war ursprünglich für eine Betriebsdauer von 21 Monaten konzipiert und hat insgesamt 30 Jahre funktioniert. Damit, so Pioneer 10-Projektmanager Dr. Larry Lasher, "war die Sonde ein regelrechtes Arbeitspferd und wir haben wirklich etwas für unser Geld bekommen."

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Pioneer 10 war am 2. März 1972 mit einer Atlas-Centaur-Rakete gestartet und für seine Reise zum Jupiter auf eine Rekord-Geschwindigkeit von über 50.000 Kilometern pro Stunde beschleunigt worden. So konnte die Sonde in nur 10 Stunden den Mond passieren und erreichte den Mars-Orbit in gerade einmal zwölf Wochen. Zuvor durchquerte Pioneer 10 jedoch als erste Sonde überhaupt den Asteroiden-Gürtel. Am 3. Dezember 1973 erreicht sie schließlich Jupiter.

Die Sonde lieferte die erste direkten Aufnahmen vom Gasriesen, machte Messungen über das Magnetfeld des Planeten und über den intensiven Strahlungsgürtel. 1983 erreichte Pioneer 10 den Orbit des Pluto und wurde damit erneut zu einem Pioneer der Erkundung des Sonnensystems. Aus diesen äußeren Bereichen des Planetensystems lieferte die Sonde wertvolle Daten über den Sonnenwind und die kosmische Strahlung. Erst am 31. März 1997 endete die wissenschaftliche Mission der kleinen Sonde.

Seit dieser Zeit wurde der Weg von Pioneer 10 im Rahmen einer Technologiestudie mit dem Deep Space Network der NASA weiterverfolgt. Beim letzten Kontakt war die Sonde über zwölf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Ein Signal von Pioneer 10 benötigte 11 Stunden und 20 Minuten um die Erde zur erreichen. Pioneer 10 wird nun als Botschafter der Erde weiter ins All fliegen und in etwa zwei Millionen Jahren den Stern Aldebaran passieren. An Bord findet sich als Grußbotschaft eine goldene Platte mit Informationen über die Erde und die Menschen.

Der Funkkontakt zur Schwestersonde Pioneer 11 war schon am 30. September 1995 abgebrochen.

Links im WWW
Pioneer Home Page, Missionsseite am Ames Research Center der NASA  
siehe auch
Pioneer 10: Wieder Kontakt zum Weltraumveteran - 5. März 2002
Pioneer 10: NASA hat wieder Kontakt - 3. Mai 2001
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