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QUASARE
Wirklich weit entfernte Objekte
von Rainer Kayser
7. Oktober 2002

Quasare sind nach Ansicht der meisten Astronomen weit entfernte aktive Galaxienkerne. Aber es gibt eine kleine Gruppe von Forschern, die bislang glaubten, dass es sich zumindest bei einigen Quasare um recht nahe Objekte handelt. Eine neue Untersuchung zeigt jetzt, dass diese Minderheit sich irrt - ganz zur Erleichterung der Mehrheit.

RD J030117+002025

RD J030117+002025, einer der am weitesten entfernten Quasare (roter Punkt in der Bildmitte) in über 13 Milliarden Lichtjahren Entfernung. Foto: NASA / JPL

Seit Jahrzehnten verficht eine kleine Minderheit von Astronomen die These, Quasare - oder zumindest ein Teil aller Quasare - seien keine fernen Galaxienkerne, sondern relativ nahe Objekte, die sich lediglich mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Mit einer jetzt vorgelegten Untersuchung von 200.000 Galaxien und 25.000 Quasaren konnte ein Team britischer Astronomen diese These nun jedoch endgültig zu den Akten legen. Die statistische Analyse der Forscher belegt, dass es keinen physikalischen Zusammenhang zwischen den Quasaren und Galaxien in ihrer Nähe gibt.

Das Licht der Quasare ist zumeist sehr stark zum roten Spektralbereich hin verschoben. Für die Mehrheit der Astronomen ist diese Rotverschiebung eine Folge der Expansion des Weltalls und damit ein Maß für die Entfernung der Quasare. Einige Astronomen glauben jedoch, es handele sich um einen klassischen Dopplereffekt, hervorgerufen durch eine hohe Geschwindigkeit der Quasare. Dieser These zufolge sind Quasare aus Galaxien herausgeschleuderte Objekte. Als ein wichtiges Indiz hierfür galt bislang die rätselhafte Tatsache, dass ein überraschend großer Anteil der Quasare sich mit einer Geschwindigkeit von 59 Prozent der Lichtgeschwindigkeit relativ zu einer nahebei stehenden Galaxie zu bewegen scheint.

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Die jetzt vorgelegte Untersuchung von Ed Hawkins und seinen Mitarbeitern von der University of Nottingham zeigt jedoch, dass die Häufung der Quasare bei einer bestimmten Relativgeschwindigkeit nur ein statistischer Ausreißer war. In der von ihnen untersuchten Menge an Galaxien und Quasaren - der größten, die je auf diesen Effekt hin analysiert worden ist - fand sich keine Spur mehr von dieser Überhäufigkeit. Es sei schon beruhigend, meint Hawkins, "dass die Astronomen nicht 30 Jahre lang auf dem Holzweg gewesen sind."

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