ASTEROIDEN
Asteroid schrammte an Erde vorbei
von Stefan
Deiters
astronews.com
21. Juni 2002
Vor einer Woche schrammte der Asteroid 2002MN in einer Entfernung von nur
rund 120.000 Kilometern an der Erde vorbei. Das ist eine der dichtesten
Annäherungen eines Asteroiden an die Erde, die je registriert wurde. Hätte
der Felsbrocken die Erde getroffen, hätte das lokal zu beträchtlichen
Verwüstungen führen können.
Ein Asteroid näherte sich vor einer Woche der Erde auf nur
120.000 Kilometer.
Fotos:
NASA/NSSDC (Montage: astronews.com, gezeigter Asteroid ist nicht
2002MN) |
Manchmal schläft man einfach besser, wenn man nichts weiß: Am letzten
Freitag nämlich flog der Asteroid 2002 MN in nur 119.229 Kilometer
Entfernung an der Erde vorüber. Die Bahn lag somit deutlich innerhalb des
Orbits unseres Mondes. Entdeckt wurde der Felsbrocken erst am 17. Juni,
also einige Tage nach der dichtesten Annäherung, im Rahmen des LINEAR (Lincoln
Near Earth Asteroid Research) -Programms, das nach erdnahen Asteroiden
Ausschau hält. Das letzte Mal kam uns im Dezember 1994 ein Asteroid so
nahe.
2002MN passierte die Erde mit einer Geschwindigkeit von über zehn
Kilometern pro Sekunde und dürfte einen Durchmesser von etwa 50 bis 100
Metern gehabt haben. Da man die Größe dieser Felsbrocken im All meist
nicht direkt bestimmen kann, berechnen die Astronomen sie aus der Menge
des reflektierten Lichts des Asteroiden. Dabei sind natürlich gewisse
Annahmen über die Zusammensetzung dieser Brocken nötig. Mit seiner Größe
ist 2002MN ein Leichtgewicht unter den Asteroiden und wäre bei einem
Treffer kein globaler Killer gewesen.
Trotzdem hätte 2002MN bei einem Einschlag erheblichen Schaden anrichten
können. Die Forscher vergleichen seine mögliche Wirkung in etwa mit dem
Tunguska-Ereignis in Sibirien, wo rund 2000 Quadratkilometer Wald
umgeknickt wurden.
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