Die Symmetrie des Nebels ist schon mit bloßem Auge sichtbar: Die rechte und
die linke Hälfte der Hubble-Aufnahme scheinen nahezu spiegelbildlich zu sein.
Würde man um IC 4406 herumfliegen können, würde man sehen, wie diese Objekt in
drei Dimensionen aussieht: Material, das vom sterbenden Stern im Zentrum
weggeblasen wird, bildet einen gewaltigen Ring, den wir von der Erde aus nur von
der Seite sehen.
Das Material im Inneren des Rings wird von der intensiven Strahlung des
Sterns zum Leuchten angeregt. Die Strahlung der Sauerstoffatome erscheint in
dieser Aufnahme bläulich, Wasserstoff ist grün dargestellt und Stickstoff rot.
Anhand der Farbstärke lässt sich die Konzentration dieser Gase im Nebel
ausmachen. Nicht sichtbar auf dem Hubble- Bild ist ein großer Bereich aus
neutralen Gas, das keine Strahlung im sichtbaren Bereich des Lichtes aussendet,
aber mit Hilfe von Radioteleskopen beobachtet werden kann.
Interessant an IC 4406 ist das unregelmäßige Geflecht aus dunklen Schichten
im Zentrum des Nebels. Jede dieser Schichten misst etwa 160 Astronomische
Einheiten (eine Astronomische Einheit ist die Entfernung der Erde von der
Sonne). Sie liegen gerade an der Grenze zwischen leuchtendem Gas und dem nur im
Radiobereich sichtbaren neutralen Gas. Das Gas und der Staub, der für diese
Schichten verantwortlich ist, ist rund 1000 Mal dichter als der Rest des Nebels.
Ob diese Knoten die weitere Expansion des Nebels überstehen werden, ist
ungewiss.
IC 4406 liegt in etwas 1.900 Lichtjahren Entfernung im südlichen Sternbild
Wolf.