Mit den Methoden, die der Forschung bislang zur Verfügung stehen, ist es
nicht möglich Planeten aufzuspüren, die viel kleiner sind als beispielsweise der
Saturn. Es handelt sich also bei den entdeckten fernen Welten um Gasplaneten,
auf denen kaum jemand Leben vermutet. Allerdings könnte es große Monde
mit durchaus lebensfreundlichen Bedingungen um diese Planeten geben. So hält man ja sogar primitives Leben auf dem Jupitermond Europa für
möglich.
Mit dem Terrestrial Planet Finder, den die NASA 2014 starten will,
soll es möglich sein, auch erdähnlich Planeten um ferne Sonnen aufzuspüren. Da
wir selbst auf einem solchen Planeten leben, ist uns diese Umgebung am ehesten
vertraut und man weiß, nach was man Ausschau halten muss, um Leben aufzuspüren:
Das Spektrum des Lichts, das man von der fernen Welt empfängt, wird die
Zusammensetzung einer möglichen Atmosphäre verraten. Befindet sich der Planet in
einem gewissen optimalen Abstand von seiner Sonne, könnte es flüssiges Wasser
geben, was gemeinhin als Grundvorrausetzung für Leben gilt, zumindest für Leben
wie wir es kennen. Dieses Leben könnte sich dann durch Sauerstoff verraten, der
auf der Erde durch Photosynthese entsteht. Dieser tut sich allerdings schnell
mit anderen Molekülen zusammen, so dass man vielleicht besser nach Ozon - einer
anderen Form von Sauerstoff - Ausschau hält, das sich recht gut in der
Atmosphäre erkennen lässt. Also würde ein Atmosphäre mit viel Ozon auf
Sauerstoff und somit auf Leben hindeuten?
Leider ist es so einfach nicht: "Wir kennen viele nicht-biologische Prozesse,
die zu einer Sauerstoff-haltigen Atmosphäre führen kennen", so James F. Kasting
von der Pennsylvania State University. "Ein Beispiel dafür ist der
Treibhauseffekt auf der Venus oder ein Planet wie Mars, der groß genug wäre, um
Sauerstoff zu halten." Allerdings wäre der Fund von Ozon schon einmal ein
Schritt in die richtige Richtung. Das beste Indiz für Leben ist aber, so Kasting,
die Existenz von Sauerstoff oder Ozon zusammen mit anderen Stoffe wie Methan
oder Distickstoffoxid. Diese Stoffe sind in der Erdatmosphäre relativ häufig:
Methan entsteht durch winzige Bakterien unter anderem in den Därmen von Kühen
und Schafen. Für Distickstoffoxid sind beispielsweise Organismen im Meer
verantwortlich.
"Schon vor rund 30 Jahren hatte ein britischer Wissenschaftler vorgeschlagen,
dass das gleichzeitige Vorhandensein von Sauerstoff und etwa Distickstoffoxid ein
starker Hinweis auf die Existenz von Leben ist", so Kasting. "Und diese Ansicht
hat sich bis heute nicht geändert." Natürlich verraten einem diese
atmosphärischen Hinweise nichts über die Art von Leben auf der fernen Welt. Und
es ist selbstverständlich auch möglich, dass einige uns von der Erde wohl
vertraute Prozesse auf anderen Planeten ganz anders funktionieren und etwa
Schwefel die Rolle von Sauerstoff auf der Erde einnimmt. So müssen sich die Forscher,
die sich mit der Suche nach außerirdischem Leben befassen, auch mit einer viel
fundamentaleren Frage beschäftigen: Was verstehen wir eigentlich unter Leben?