Die im August gestartete NASA-Sonde
Genesis (astronews.com berichtete) hat am vergangenen Wochenende ihr Ziel erreicht und wird
nun zweieinhalb Jahr lang versuchen, Partikel des Sonnenwinds
einzufangen. Die Ausbeute, von der sich die Forscher neue Hinweise auf die
Entstehung des Planetensystems erhoffen, soll 2004 zur Erde zurückkehren.

Genesis.
Bild:
JPL/LMA |
Die amerikanische Raumsonde Genesis hat am vergangenen Wochenende ihr
vorläufiges Ziel erreicht. In der Nacht von Freitag auf Samstag schwenkte
das Raumfahrzeug in einen so genannten "Halo-Orbit" um einen 1,5 Millionen
Kilometer von der Erde entfernten Punkt ein. Dort soll Genesis nun
zweieinhalb Jahre lang die Materie des Sonnenwinds einsammeln. Dann, im
Jahr 2004, kehrt Genesis zur Erde zurück und wirft das eingesammelte
Material in einer Kapsel über einem ausgetrockneten See im US-Bundesstaat
Utah ab.
Der von Genesis erreichte Ort im Weltall liegt von der Erde aus gesehen
genau in Richtung auf die Sonne. Dort, am Librations-Punkt L1, heben sich
die Anziehungskräfte von Sonne und Erde, sowie die Fliehkraft der
Bahnbewegung der Sonde gerade auf. Dadurch kann Genesis die Erde
antriebslos auf ihrer Bahn um die Sonne begleiten, stets zwischen Erde und
Sonne stehend. Die Sonde befindet sich dabei außerhalb des irdischen
Magnetfelds, welches unseren Planeten teilweise vom Sonnenwind abschirmt.
Dieser Sonnenwind stammt von der Oberfläche unserer Sonne. Aus der genauen
chemischen und physikalischen Analyse der Teilchen des Sonnenwinds
erhoffen sich die Astronomen neue Erkenntnisse über die Entstehung unseres
Planetensystems. Denn die Materie an der Oberfläche der Sonne hat sich
seit der Entstehung des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren nicht
verändert.
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