2001
MARS ODYSSEY
Sonde
erfolgreich in Orbit eingeschwenkt
von Stefan
Deiters
astronews.com
24. Oktober 2001
Aufatmen bei der NASA: Die ersten Daten vom Mars deuten
darauf hin, dass die Sonde 2001 Mars Odyssey am frühen Morgen
europäischer Zeit wie vorgesehen in einen Orbit um den roten
Planeten eingeschwenkt ist. Techniker vom NASA Jet Propulsion
Laboratory (JPL) bezeichneten das Manöver als das Kritischste der
gesamten Mission. 1999 hatten zwei NASA-Marssonden ihr Ziel nicht
erreicht.

2001 Mars Odyssey
beim Eintauchen in den Marsorbit (künstlerische Darstellung). Bild:
NASA / JPL |
Die
NASA hat wieder einen Grund zum Jubeln: Nach mehreren Fehlschlägen
im Marsprogramm, schwenkte heute morgen um 4.26 Uhr MESZ die
NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey in einen Orbit um den roten
Planeten ein. 29 Minuten später wurde von einer Antenne des Deep
Space Networks der amerikanischen Weltraumbehörde das erste
Signal des kleinen Raumschiffs aufgefangen, nachdem dieses wieder
hinter dem Mars aufgetaucht war. "Die ersten Informationen, die wir
erhalten haben, deuten darauf hin, dass alles hervorragend geklappt
hat", freut sich Matthew Landano, Projektmanager der Mission. "Die
Triebwerke haben wie geplant funktioniert und jetzt kann die
dreimonatige Aerobreaking-Phase beginnen."
Den
ganzen Tag über wird man nun am NASA Jet Propulsion Laboratory
den genauen Orbit der Sonde verfolgen, um detaillierte Daten über
Zustand und Orbit von 2001 Mars Odyssey zu erhalten. Durch
das Feuern der Triebwerke am frühen Morgen wurde die Geschwindigkeit
der Marssonde so weit reduziert, dass sie von der Gravitationskraft
des Mars in einen eiförmigen Orbit eingefangen werden konnte. Durch
wiederholtes Streifen der oberen Atmosphäre wird sich in den
nächsten Monaten dieser Orbit immer weiter an den vorgesehenen
Arbeitsorbit angleichen, der die Sonde alle zwei Stunden in einer
Höhe von 400 Kilometern um den Planeten führen wird. Dieses Vorgehen
nennen die Techniker Aerobreaking.
"Das
Zünden der Triebwerke und das Eintauchen in den Orbit war das
kritischste Manöver der gesamten Mission", so David A. Spencer,
Missionsmanager am JPL. "Wir sind sehr froh, dass wir das nun hinter
uns haben. Wir können uns nun aber nicht auf unseren Lorbeeren
ausruhen: Die Phase des Aerobraking ist auch sehr
anspruchsvoll und erfordert Tag und Nacht unsere Aufmerksamkeit. Das
Flugteam muss dabei nämlich die Marsatmosphäre beobachten und falls
nötig reagieren." Die Aerobreaking-Phase soll am Freitag
beginnen und wird etwa drei Monate dauern.
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