Mit Hilfe des japanischen Subaru-Teleskops auf Hawaii
hat eine Gruppe Astronomen sieben neue Supernovae entdeckt, deren
Helligkeit mindestens fünf Millionen Mal geringer ist als die von
Objekten, die man gerade noch mit bloßem Auge erkennen kann. Das liegt
allerdings hauptsächlich an ihrer großen Entfernung.
Entdeckungsbild der Supernova SN2001cv. Ein Referenzbild dazu in
der Großansicht.
Foto:
Subaru Telescope / NAOJ |
Großansicht |
Supernova-Explosionen gehören mit zu den hellsten Ereignissen im Universum.
Während kurzer Zeit erreichen diese Sternenexplosionen eine Leuchtkraft, die oft
dem Milliardenfachen der Leuchtkraft unserer Sonne entspricht. Das macht sie zu
idealen Objekten für Entfernungsmessungen im Kosmos - Astronomen sprechen hier
von Standardkerzen: Kennt man die absolute Helligkeit eines Objektes, kann man
die Entfernung zu diesem Objekt genau bestimmen. Weit entfernte
Supernova-Explosionen bieten also eine Möglichkeit, die Struktur und Entwicklung
des Universums zu studieren.
Doch leider gibt es einen Haken: Supernovae ereignen sich extrem selten und
leuchten dann nur für wenige Wochen. So gibt es in unserer Milchstraße nur ein
bis zwei Supernova-Explosionen in jedem Jahrhundert. Daher muss man, um in
relativ kurzer Zeit eine Supernova aufzuspüren, relativ viele Galaxien
gleichzeitig beobachten. Und genau das taten die Forscher mit dem Subaru-Teleskop
auf Hawaii: Sie nutzten die Leistungsfähigkeit dieses 8,2 Meter Teleskops um in
einer Nacht eine Himmelregion zu beobachten, die mehrere tausend lichtschwache
und weit entfernte Galaxien enthielt. Einen Monat später machten sie dann eine
identische Aufnahme um zu vergleichen, ob in einer der entfernten Galaxien
inzwischen eine Supernova explodiert war.
Tatsächlich fanden die Astronomen auf diese Weise 23 Kandidaten. Von den acht
ersten konnten sie einige Tage später Spektren aufnehmen. Sieben der Kandidaten
stellten sich so tatsächlich als Supernova heraus. Sie hatten zum Zeitpunkt
ihrer Entdeckung eine Helligkeit zwischen 22,8 und 24,3 Magnituden und waren bis
zu acht Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Forscher unterscheiden
verschiedenen Typen von Supernova-Explosionen. Für kosmologische Studien eignen
sich am besten Supernovae vom Typ Ia, die zu den hellsten gehören und auch eine
recht einheitliche Maximalhelligkeit aufzuweisen scheinen. Letzteres ist
wichtig, wenn man mit ihrer Hilfe Entfernungen messen will. Sechs der sieben
entdeckten Supernovae waren vom Typ Ia.
Supernovae vom Typ Ia haben nach Ansicht der Astronomen ihren Ausgangspunkt
in einem Doppelsternsystem. Dabei sammelt ein ausgebrannter Sternenrest, ein
Weißer Zwerg, Material von einem nahen massereicheren Begleitstern auf.
Irgendwann hat der Weiße Zwergstern so viel Material aufgesammelt, dass er
instabil wird und sich sein nukleares Feuer in einer gewaltigen Explosion ein
letztes Mal entzündet.